ein wort aus der zeit, als es noch keine bundesrepuplik gab und die währung (noch vor dem sog 3. reich) reichsmark hieß -
"40 000 mark" ist ein zitat und stammt aus einer autobiographie - von dem bayr. rebell und dichter, dessen werke von den nazis verbrannt worden waren und der als gestandener heimatverbundener bayer nach new york auswandern bzw. flüchten musste, namens:
oskar maria graf
"40 000 mark!" rief er immer wieder mal völlig unmotiviert zu hause am mittagstisch aus: "s' wär schon gut, wenn ich 40 000 mark hätt'!, was seinen vater jedesmal und jedesmal etwas mehr aus der fassung brachte: "hör' auf!" schrie er ihn an, "mit deinen ewigen saudummen 40 000 mark" und versetzte dem kleinen oskar eine ordentliche backpfeife, aber abgewöhnen konnte er ihm diesen satz trotzdem nicht - und mir sind die 40 000 mark im gedächtnis geblieben und zum symbol für einen langen atem geworden, sich dessen, was zu einem gehört, nicht so ohne weiteres berauben zu lassen, auch wenn es immer wieder mal die eine oder andere watschn setzt - aus der einen oder anderen richtung.
um so was zu verstehen, wie Sie, werte frau *, es ganz richtig verstanden haben und im spiel halten können, muß man schon ein idiot (zumindest gewesen) sein. da doch der idiot laut ursprungsbedeutung derjenige ist, der im öffentlichen raum wie privat auftritt, zeigt es sich, daß er ein grenzkrankes und sehr empfindsames wesen ist. wir könnten zugespitzt auch sagen, der strukturelle ursprung des abendlandes ist die trennung von privat (=apolitisch) und öffentlich (=poltisch). das zieht ja logisch nach sich, daß ein mensch, um sich im gesellschaftlichen zu behaupten, diese trennung strategisch umsetzt. die moderne forderung, authentisch zu sein, steht hier in einem mindestens starken gegensatz dazu.
herr von scheußenbach träu mt offenen auges den nietzsche
da aber sprach herr von scheußenbach, als er sich in einer anwandlung wähnte vor tausenden von menschen, welche gebannt auf ihn schauten:
höret, ihr seid menschen, und wodurch? – doch zu guter letzt und von anfang an allein durch die frage, die ihr in euch tragt, was der mensch überhaupt sei? der mensch ist das tier, das nicht mehr tier ist, und darum eigentümlich weniger. denn ein tier ist mit sich eins, was immer es tut. das denket doch jeder mensch, gerade weil er sich als un-tier entlasten möchte (und nicht kann), indem er sich in seinen besten momenten als fürsorger und schützer der tiere aufschwingt, um sich als der schänder, der er in wahrheit auch immer ist, selbst zu brandmarken.
höret, ihr menschen, ihr derbarmt mich, ihr die ihr in einem fort euch geißelt mit sätzen, die euren mündern entfleuchen, um euch selbst zu peinigen. das aber ehrt euch allein, daß ihr sätze sagen könnt, die nur eins wollen, nämlich euch zu sagen, hört auf, tiere zu sein.
als herr v. scheußenbach zu sich kam, befand er sich in dieser seiner ARENA allein.