dhonau: mit heruntergezogenen socken


Freitag, 16. Dezember 2011


(hvs-69)
es war TOLL
und ein undinge



der große historische erfolg der psychoanalyse liegt darin, daß mit ihr und der traumexegese eine technik geboren war, themenhoheiten aufzubrechen und andere seiten des menschlichen raum zu geben (thematisch werden zu lassen).
damit war auch die idee, der mensch sei der souverän in "seinem eigenen haus", ins wanken gebracht.

respekt (vorsichtigkeit) vor anderen menschen heißt in diesem zusammenhang auch, in dem sozialen feld den modernen dschungel erkennen zu können, der alle faszinosa, alle gefahren der ungebändigten natur in irgendeiner weise noch in sich hat. (wovon die zeitungen täglich voll sind)

... irgendwo stolpern Sie an einer x-beliebigen stelle (im text, in Ihrem eigenen text, den Sie lesen, weil Sie nicht glauben mögen, daß Sie Sie sind und nicht irgendein anderer), ... und dann, dann kommen Sie an eine UNSTELLE (ein parallellbegriff zu UNTIEFE) sie bocken auf, irgendwie gehts nicht weiter, chuck chuck dhonau, eine rhythmusvorgabe wie aus urzeiten, mammutbäume knarzen, fallen nieder, unaufhaltsam und doch ein halbes menschenzeitalter lang, bis sie dir krachend auf einen virtuellen fuß fallen. aualein! he he, denkst du, irgendwie ... ja, irgendwie, jaja, irgendwielich läuft die ganze weltgeschichte auf mich zu — und durch mich hindurch wie eine westerntrailzug aus den ersten stummfilmen, wo die leute, die ersten kinogänger, sich aus angst vom sessel fallen ließen aus angst von der filmlok überfahren zu werden. aber schon ist es zu spät, schon steht der alte, ewige knabe BOB DYLAN vor dir wie in den UGLY SEVENTIES, wo wir an der front standen aller weltnachrichten und heimlich in die hose schissen, weil wir es selbst nicht glauben konnten, wo wir uns hatten von uns selbst hinschieben lassen in die POP-AROUND-WORLD: überall ging eine pfeife rum, ein indianerstatist oder ein afrikaneger lagen in den zwischenzeilen herum und stanken für die welt.
neurosynaptisches phänomen, schauet
da [dh. hats selber noch gar nicht gelesen, dadorten]
he, wir, die ganze feuerwasser-enklaverei, sind unterdrückt, prominent auf umwegen sozusagen – und ihr, ihr statistentäterlein der großen oppression, wimmert, weil euch die schmerzen eingeholt haben, die subjektlos umeinander lagen. scheißdreck, schrien wir, an denen alle züge vorbeigefahren waren, scheißdreck, weil wir urteilssicher waren, aber gegenstandsschwach. wie ein schüler, der einfach wußte, was er hinzuschreiben hatte, solange nur kein thema vorgegeben war. wir betrachteten themenvorgaben als eine infame kampagne gegen alle freiheit

hello again!

herr von und zu scheußenbach, der herr über
bigwide blogger-world
ist ein judger vor dem
BIG BROTHER OVERHEAD PROJECT

einmal hatte er ein urteil (à la münchhausen an den haaren) aus sich heraus auf die welt gebracht: es lautete TOLL.

es — das war die lumpige schwester vom ES einer ORDNUNG namens VERNUNFT

also es (das dicke), jenes obskure objekt des von scheußenbach'schen urteils, explicite TOLL, wurde im verlaufe des fortgesetzten urteilens immer TOLLER, bis es (das dicke), das urteil über es (das dünne) schließlich alles an größe übertraf, worüber je geurteilt wurde, sodaß es (das dicke) selber in den hintergrund gedrängt wurde vom urteil über es (das dünne), nicht wahr.

wenn Sie, meine in alle verrücktheiten verliebten damenherren, jetzt lustvoll verwirrt sind, will Ihnen der prekäre baron mit diesem beispiel auf die sprünge helfen:

da gibt es doch leute, die aus dem kino kommen und total begeistert sind, weil der film, den sie gerade gesehen haben, so was von toll war, ganz toll lustig, ganz toll traurig, tolle schauspieler, tolle specials usw.

Sie sind dann selber ganz aufgeregt, weil alles so toll war, mein gott, so ein film müßte einem mal einfallen, so ein film TOLL, mit supertollen ideen ...

ein unding, das ist ein unthema, etwas, das nur mit spitzen fingern angefaßt werden will oder besser: das ist etwas, womit man sich nicht beschäftigen will und gerade darum erst eigentlich das, was thema genannt zu werden verdient, nämlich etwas, worum man auf dauer nicht herumkommt

oder auch etwas, das kein ding werden darf (nach irgendeiner konvention), etwas, worüber man eigentlich kein wort verlieren sollte, aber wer bestimmt, worüber gesprochen werden soll?


(c) dhonau


da braucht es schon einen

xtra kommissar,

einen unding-bearbeiter, einen themenkrieger sozusagen

die themensetzung ist bestandteil von kämpfen

MACHT bedeutet auch: das innehaben von

themenhoheit

ein ding ist etwas, worüber vor einer urteilsfähigen instanz verhandelt wird, um zur dingfestigkeit zu kommen ("etwas dingfest machen"). vgl. das thing, d. i. eine altgermanische gerichtsversammlung.



dhonau, 13:16h
=zeit war`s

herr von scheussenbach   1104

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