dhonau: mit heruntergezogenen socken


Donnerstag, 9. November 2017


maske und person








wandbild aus arezzo, der "renaissance-stadt", die als petrarca-stadt berühmt ist —

und wegen der fresken piero della francescas in der basilika san francesco

sich einem menschen anzunähern, heißt wohl immer zugleich auch in allerletzter konsequenz: entzauberung.

zu den vorläufern unserer so genannten ÖFFENTLICHKEIT gehören u. a. die umlaufenden, weitererzählten geschichten, vor druck und buch und papier und zeitung, volksgeschichten, die sich gerade durch die weitererzählung zu einem bezugspunkt für eine ansonsten gar nicht hergestellte überlokale gemeinschaft von sich nicht einmal vom hörensagen kennenden menschen entwickelten. die geschichten waren die mythen ihrer zeit. wir könnten daher sagen, der beginn von so etwas abstraktem, wie es der begriff MENSCHHEIT darstellt, ist der mythos — und daher grundlage jeder identität(sbildung). jeder, der sich gleichwie in der öffentlichkeit professionell zu schaffen macht — heutzutage — von einer website unterstützt, braucht eine VITA: das aber ist ja immer etwas, das einem MYTHOS nahekommt.

jede person ist nur insofern person, als sie eine person unter anderen personen ist. differenz und identität bedingen einander. nur insofern wir uns unterscheiden, gibt es uns (für andere). wir müssen identifizierbar sein, und wir sind identifizierbar, je mehr wir aus einer gemeinschaft heraus zur (differenten) erscheinung kommen. in der christlichen lehre hieße der dafür bereitgestellte begriff epiphanie

die "erscheinung des HERRN" könnte man profanisieren (in "weltdeutsch" übertragen) auf den zur autorität gelangenden, etwas verursachen könnenden menschen: denn in erscheinung treten, heißt ja, in einer gemeinschaft zur präsenz zu gelangen: als eine durch äußerung in wort und tat identifizierbar werdende (differente) person. zuerst ist man nur ein name, aber mit den ersten rufen, ansprachen etc, die dem sich ankündigenden menschen gelten, kommt ein mensch ins äußere, in die "äußerung", eigenartiges beginnt zu entstehen, dann beginnt die zeit, wo aus den namen SPITZNAMEN (nicknames) entstehen. jetzt schürzt sich langsam ein material, aus dem sich geschichten um personen ranken. und wenn wir zudem noch die ursprüngliche bedeutung des lateinischen wortes PERSONA als MASKE in die allgemeine erinnerung rufen, dann wissen wir, dass die maskierung einen aspekt der persönlichkeitsentwicklung bezeichnet.

sich also einem menschen im emphatischen sinn des wortes anzunähern, heißt letztenendes immer so etwas wie entzauberung oder demaskierung. deswegen ist die bewegung der annäherung latent aggressiv. und wird oft auch entsprechend abgewehrt, nicht wahr?








petrarca-denkmal in arezzo


dhonau, 23:19h
=zeit war`s

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