dhonau: mit heruntergezogenen socken


Donnerstag, 13. Oktober 2011


(hvs-67)
herr von scheußenbach
der kosmo-aristokrat
(collagierte neuedition)


herr von scheußenbach ist ein wenig, also wirklich nur ein wenig, ein kleines bißchen, ein klitzekleines beißerchen redselig und vielleicht auch albern gestimmt. das hat ihn hinaus in die stadt getrieben. er führt sozusagen seine DEPLAZIERTHEIT spazieren. oder heißt es nach neuerer rechtschreibung: deplaTZhiertheit spaTZieren?
da fällt dem geneigten chronisten ein (auf dem stuhl sitzend und doch aus dem steg-reif), daß er mal einen cartoon vor zig jahren vor sich hatte, das zeigte (bild 1) einen hundebesitzer, der zu seinem hund PLATZ! sagte, und (bild 2) schon (peng!) platzte der folgsame in tausend hundefetzen.
vielleicht hatte unser herr von und zu scheußenbach aus scheußenbachhaußen eine nuance von diesem witz in seinem gefühl der depla(t)ziertheit mit sich getragen, mit welchem er in die stadt spaziert und an diesem studentencafé schon halb vorbeigegangen war, als er sich entschloß, auf der stelle kehrt zu machen und in eben jenes einzubiegen und schnurstracks an die theke zu wackeln und der studentenbedienung unumwunden beizubringen, daß er in die stadt gegangen war, ohne irgendeine genaue vorstellung zu haben, was er eigentlich in ihr zu tun gedächte. auf diese weise sei er in dieses café, das offensichtlich für junge unfertige menschen bestimmt sei, gekommen, er, der überhaupt nicht mehr junge, dafür aber umso fertigere mann frage sich nun, ob sie nicht irgendeine ecke für verirrte deplazierte hätten, wo er ein wenig rast halten könnte?
sind Sie raucher?
ja, gab der von scheußenbach zurück.
dann können Sie sich draußen hinsetzen. wenn Sie wollen serviere ich Ihnen ein witzki handwarm.
haben Sie einen GLENTHANATOS?
nein,
diasporium der deplazierten
tut mir leid, aber wäre Ihnen mit einem GLENEROS gedient?
so saß der herr von und zu bald auf einem thonet vor dem lokal und schaute leer und zufrieden in die stadtwirrnis hinaus, bis er endlich einen veritablen SPATZ im visier hatte, der da in einer pfütze stand und aber so was von blöd in die gegend glotzte.
mein gott, dachte der herr von scheußenbach da, mein gott!
herr von scheußenbach will butoh eurobutoh das ist das existenztheater das sagt urknall hat es nie gegeben, aberaber in jeder sekunde gibt es den urknall den sekundenurknall jede sekunde ist ein knall vergleichbar mit dem knallgetränk das wir sekt nennen andauernd knallt es in einem fort, aber diskret – im gegensatz zum: kontinuum (des ununterbrochenen).
herr von scheußenbach sagt alle die einen anfang haben wollen den anfang finden wie mit einem ariadnefaden den weg finden zurück und heraus aus ihrem leben vor ihr leben und einmal ihren anfang in den händen haben wollen, nicht wie diesen real-bewußtlosen anfang nein die wollen also sogar noch vor diesen anfang kommen um den anfang des anfangs zu verstehen; aber es gibt keinen wahren (individuellen) anfang genauso wenig wie es einen universalen gibt, auch kein ende natürlich, denn das leben, die existenzweise des einzelnen aus einem vielen heraus, taugt nicht zu einem universalparadigma, es gibt kein absolutes muster, nach dem alles gestrickt ist, nein, das gibt es nicht, weil es nicht einmal ein GEBEN gibt, sagt ein professor ohne lehrbefugnis im haus des herrn v. scheußenbach, der von sich sagt, er ist ein durch sich hindurchgehender im
pandämonium der selbstbezogenheiten
( freie radikale )
so heißt die diversifizierende kraft, welche unzählige verschiedenheiten der menschen-typen hervorbringt wie diejenigen, die voll und ganz sie selber sind, so satte persönlichkeiten wie der KERNER vom fernsehen oder solche die in augenscheinlicher differenz zu sich selber ihr leben fristen wie der HARALD SCHMIDT ebenfalls vom fernsehen oder auch solche die sich andauernd optimieren müssen wie eine nie versiegende resource in einer art selbstausbeutung etc etc
herr von scheußenbach verkörpert den typus des neben sich selbst stehenden in vollendung, herr von scheußenbach ist in außerordentlicher eleganz DANEBEN. unbrauchbar im sozialen sinn. sehr nützlich in einem übergeordneten sinn, denn von ihm geht nullkommanix die ausstrahlung weg, er könne auch nur irgend jemandem in irgendeiner klitzekleinsten angelegenheit helfen, er gehört nicht im ansatz zu irgendwelchen seilschaftsfähigen menschen, netzwörkern. aberaber er ist der tröster ohne worte er ist der endzeit-typus, er veranschaulicht den von der todesnachricht gehetzten menschen, daß es ein leben gibt ohne rechtfertigung ein leben ohne sinn frei von sinn frei von allem vorher nachher absolut frei unheimlich frei frei vor allem auch von sich selber ein leben das nicht jede sekunde (in der urknall-kaskade) festhalten will in erinnerungsalben. herr v. scheußenbach ist ein priester ohne religion ohne gemeinde ohne bethäuser herr v. scheußenbach ist ein könig ohne reich herr v. scheußenbach ist nicht einmal herr von scheußenbach wie diese ICHe, die sagen: ich bin ICH, nein so was vulgäres könnte herr von scheußenbach nie sein, denn er ist ein KOSMO-ARISTOKRAT (ohne stammbaum, versteht sich, ohne vor- und nachfahren)


hier endet der im titel angezeigte, neu aufgelegte ältere dhonaubeitrag zum thema kosmo-aristokrat.
eben, donnerstag, den 13. oktober 2011; 12:30 h, ereilt uns über eine im referrer angezeigte google-suche ein älterer begriff von kosmo-aristokrat — o heiliger schauer, und also der ordnung des altgriechischen stadtstaats verpflichtet.

ABER.

wenn wir zetbe daran denken, daß im sujet der alten amerikanischen western das grundmuster war, daß in irgendeiner stadt gewalt und willkür herrschte, die von der oligarchie, meist der mächtigsten viehzüchterfamilie, ausging, die alles einschließlich des marionettensheriffs in der hand hatte, bis endlich ein fremder held in die stadt kam, sich den stern ans hemd heftete und für recht und ordnung mit dem schnellsten aller revolver sorgte — da war LAW & ORDER kein reaktionärer begriff, sondern markierte eine utopie von der gleichheit vor dem gesetz und von unumschränkt geltender gerechtigkeit.

UND.

so ist der kosmo-aristokrat ein ruler, der maßstäbe setzt, was manieren und gezielte absenz angeht an den tresen dieser welt. saufen, aber nicht umkippen. dasein und zugleich fort. ganz ohr für den jeweils übernächsten, nicht wahr. alle nur beispielsweise gesprochen, nicht wahr?!

das utopicum ist, der infamen individualitätsideologie das zu nehmen, was wir access nennen. nicht mehr per mausklick zur verfügung stehen, dasein und doch fort, nicht wahr?!




dhonau, 14:37h
=zeit war`s

herr von scheussenbach   1087

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