dhonau: mit heruntergezogenen socken


Sonntag, 2. August 2009


in memoriam frau flüchtig


irren heißt nicht wissen, wo oder wohin? heißt die frage als frage in ihrer gestelltheit aushalten. und heißt die frage auch explizit stellen, wo oder wohin (oder auch woher)? – im ersten.
im weiteren: versuchen, probeweise vorgehen, auspro- bieren. dann wieder: innehalten, resümieren, nach- denken, sich (mit weggefährten) austauschen.

die blogosphäre hat den außerordentlichen vorteil, da wir uns sozusagen noch in den gründerjahren befinden, eine irrosphäre (ein paradefall von versuchssphäre) zu sein

sagt dhonau als einigermaßen sozialisierter irrer

so gab es bis dato das blog der allseits geschätzten frau flüchtig. jeder, der in die blogospäre geht, tut das unter einem selbstgewählten namen, und das hat den nimbus (selbstver- ständlich immer mehr oder weniger) einer zweiten taufe an sich. jede erwachsen- werdung ist (entsprechend der unfreiwilligkeit der ersten geburt) so etwas wie eine AGIERTE zweite geburt (deswegen gibt es sogenannte initiationen)
initiation ist in modernen gesellschaften natürlich komplexer, gestufter und vielfältiger – mit dem nachteil einer einhergehenden allgemeinen unaufmerksamkeit für solche prozesse und phänomene des übergangs.
  
insbesondere die schulausbildung und andere sozialisierungsinstutionen haben initiations- charakter; für die körperlich-seelischen prozesse des erwachsen werdens gibt es beklagenswert wenig zureichende rituale

jeder, der sich selbst einen namen gibt (etwa als blogger), stilisiert sich, jede stilisierung ist gewissermaßen und mehr oder weniger eine (angedeutete) programmatik
in frau flüchtigs blog war eine immer schwelende neigung auszumachen, aufzutauchen und wieder zu verschwinden. das ist sicher nicht nur, um die zurückgelassenen auf die probe zu stellen. bin ich ein gewolltes kind? werde ich fehlen?
und tatsächlich fehlt frau flüchtig. aber in der hauptsache deswegen, weil sie in ihrer klug agierten nicht-festgelegtheit das neue medium erfüllt(e). weil sie in ihrer aparten "flüchtigkeit" das gegenteil von ideologie war. weil sie, wie es naturkluge menschen tun, in der irre anfangen zu resümieren, was sie alles lieben, was sie, wenn man so will, in die fremde mitnehmen. was sie auch besser zurücklassen wollen. sie war, für einen literarisch disponierten menschen, auch sehr bloggish. (und buchliteratur ist ein medium, das bloggen ein anderes und vor allem neues der webkultur)
natürlich hat jeder abgesang, der einem geflohenen gilt, eine provokative seite, die hier zugegebenermaßen bewußt ausgespielt wird.       

      

      

      

      

      

  




dhonau, 23:40h
=zeit war`s

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