TRANSfer, ÜBER-TRAGung, über-MITT-lung, dis-PLAY-ing, de-MONSTRA-tion − das alles sind begriffe der welt als IN-FORM-ation. mit dem begriff der information ist der begriff des ACCESS oder des ZUGRIFFS verbunden. im weiteren sinn der begriff der PART-izipation, der be-TEIL-igtheit (vgl. mit-TEIL-ung)
von dort ist es nicht mehr so weit zu dem, was wir heute auch SOZIALE MEDIEN nennen. SOZIAL ist so gesehen vor allem informelle beteiligtheit. jemandem auszuschließen, heißt letztlich, ihn oder sie informell zu isolieren
zetbe transFER mit dem lat. verbum ferre d. i. tragen, bringen. wie etwa in reFERenz oder conFERenz oder nicht mehr so sichtbar in reLATion, da ferre als unregelmäßiges verb im partizip (ppp) LATus ist. daher ist relativ ebenso von referre abgeleitet, d. i. zurückbringen, berichten (vgl referieren. etwas zurückbringen, meint es sozusagen informell zurück- oder wiederbringen. das lat. RE entspricht dem ZURÜCK oder WIEDER (holen, bringen ...). so meint beispielsweise DIS-FERENZ (in lautlicher angleichung also DIF-FERENZ) DIS entspricht dem dt. auseinander
etwas in RELATION zu etwas anderem stellen, heißt also informell zwischen EINEM und einem ANDEREN hin- und herzugehen. oder wie wir sagen im VERHÄLTNIS zu betrachten. das gegenteil wäre ABSOLUT (von lat. absolvere LOSLÖSEN) also losgelöst, nämlich von aller bedingtheit
Ich versuchte zu schreiben,
ich existierte kaum,
meistens tippte ich
dreckiges Zeug für
Sexmagazine.
Eddie versuchte zu malen.
Auch er existierte kaum,
aber er war besser dran
als ich: Er wohnte
in einem grossen Haus
bei einer wunderschönen Frau
die ihn versorgte.
Eddie und ich
tranken immer zusammen.
Wir machten unsere Arbeit,
und nicht zu knapp, aber
wir tranken auch
nicht zu knapp.
Er hortete seine ganzen Bilder
im Keller des Hauses -
Hunderte lagen da
durcheinander und
zusammengeklebt.
Er malte nur mit
gelber Farbe, in die er
schwarze Tinte rührte.
Gelb war meine Lieblingsfarbe, deshalb
gefielen mir seine Bilder.
Tagsüber war ich
bei ihm und trank
und abends ging ich
zurück in meine Wohnung
und trank weiter
und tippte.
Es war eine
aufregende Zeit
obwohl wir es kaum
zu was brachten
und nie sehr weit weg waren
vom Irrenhaus oder
einem Leben in der Gosse.
Wir zechten mit Fremden
schlugen uns mit ihnen
schrien herum
in der prallen Sonne
oder um Mitternacht
es war uns scheissegal
wir platzten vor Energie.
Eddie hörte gern Musik
wenn er malte
und das verstand ich
denn beim Schreiben
hielt ich es genauso
.
"Lies mir ein paar von deinen
gottverdammten Gedichten vor ..."
Ich las, und er
fuchtelte wild mit dem
Pinsel auf der Leinwand herum,
lauter Gelb mit schwarzen Striemen,
und seine wunderschöne Freundin
sah zu.
Es müssen wohl zwei
oder drei Monate gewesen sein
die wir so herumbrachten.
Eines Tages
ging ich rüber
und statt Eddie
machte mir seine
Freundin auf.
"Eddie ist fort", sagte sie.
"Ich hab ihn rausgeschmissen!"
"Hat er seine Bilder mitgenommen?"
"Nein. Die hab ich in die
Mülltonne gestopft!"
Mit einem mal
sah sie nicht mehr
wunderschön aus.
"Weisst du wo er
hin ist?"
"Nein, und es ist mir
auch scheissegal!"
Sie machte die Tür zu.
Eddie kam nie
bei mir vorbei.
Ab und zu mache ich mir
Gedanken über ihn.
Eines Abends
betrank ich mich und
ging nochmal zu dem Haus
und versuchte
seine ehemalige Freundin
herumzukriegen.
Ich schaffte es nicht.
Ich ging wieder nach Hause.
Ich musste weiter tippen.
Ich war fünfzig
und hatte keinen Job.
Ich versuchte es sogar mit Malen
aber ich war
nicht annähernd
so gut wie Eddie.
Also schrieb ich wieder
dreckige Stories.
Ich sah Eddie
nie mehr wieder
und nach einer Weile
verschwand er einfach
aus meiner Erinnerung.
Bis heute abend,
zehn Jahre danach.
Eddie, ich hab für andere
nicht viel übrig.
aber du hättest
vorbeikommen können
du hättest auf der
Couch schlafen können
oder auf dem Boden.
Das ist nicht viel,
ich weiss
aber Gelb ist meine
Lieblingsfarbe -
nur für den Fall
dass du dieses Gedicht
irgendwo siehst.
ich meine - also bin ich - kaum, aber immerhin ein bisschen
also gehe ich, sagt unser blogdarsteller, einfach aufs geratewohl drauflos, so lange, bis mir nichts mehr einfällt, so lange, bis mir
- in der EINEN natur - anfangen die füße zu brennen.
er will nur noch sehen, nichts mehr denken. tausend gleiche fenster schauen ihn an. aus einem strudel von vielstöckigen häusern. in einem innenhof dreht er sich einmal, langsam, um die eigene achse. nichts denken, nur noch schauen. ja. mit diesem JA weitergehen, immer weiter. so weit die füße tragen, hieß einmal ein film.
in einer zeitung hatte er, unser blogdarsteller, einmal gelesen, dass die tiere für den fleischmarkt nur noch ernährt werden können, mit immer größeren mengen an soja, für das in brasilien immer mehr urwald gerodet werden muss. die bauern in brasilien und überall tiere zum aufessen AUFESSEN, ein wort aus seiner kindheit.
vllt sollten wir einfach drauflosreden, um uns selbst unserer natur zu überlassen:
es gibt nichts, was es nicht gibt. um den sinn von GEBEN zu verstehen, gehen wir zum lat. wort DARE, von dem DATUM, DATEI etc. abgeleitet ist.
es geht also um die welt als INFORMATION.
daten gibt es nur insofern, als sie so oder so gegeben sind. display, monitoring, messung usw. sind begriffe, die mit diesen DARE, dem GEBEN ( ein dreiwertiges verbum: wer, was, wem) korrespondieren
in der welt der organischen zellen haben wir den ZELLKERN, in dem das programm eingehüllt ist. die hülle ist eine membran, die schützt, zugleich aber auch (semi)permeabel ist, das aber ist das geheimnis des metabolismus: herausgrenzen, eigen werden, aber trotzdem interaktionsfähig zu bleiben (stoffwechsel).
die einsicht in den starken gegensatz von EIGEN und (umweltlich) FREMD nur als Wechselwirkung auflösen und l e b e n zu können, beantwortet keine fragen, die uns alltäglich umtreiben, eröffnet aber das feld, auf dem diese fragen umfänglich angeschaut werden können.
evolutionär sollen aus viren, als freien DATENFRAGMENTEN die zellkerne entstanden sein. eine spekulation, die doch immerhin beleuchtet, dass die mikrobiologie den informellen stoffwechsel beschreibt, der leben ermöglicht und beendet.
wie unter diesen gesichtspunkten aktuelle fragen zu beantworten sind, dafür ist dieses blog nicht zuständig, weil gerade aus dem verlangen entstanden, der meinungs- und verlautbarungswelt ein wenig zu entsagen. nicht aus verächtlichkeit gegenüber den verschiedenen MOTIVEN, mit denen all die anderen BLOGIANER unterwegs sind