warum hier die ...
| verquickung von DU MUSST DEIN LEBEN ÄNDERN und PARIS/RODIN/RILKE? | | | weil es die metropole ist, die nur diese kommunikation RODIN-RILKE hat hervorbringen können; die metropole, die das bürgertum herausgelöst hat, das in der flanierenden rede seinen gipfel hat. das sich-um-kopf-und-kragen-reden. die freien händen des auf zwei beine gekommenen wesens fuchteln herum; sie geben beredtes zeugnis ab von dem losgelassenen tier, das diesen unseren planeten scheucht und schindet. endlich wird es ernst werden, die kaffeehaus-gespräche, welche doch im ernst nie stattgefunden haben zwischen hoch-kooperativen, hoch-auseinandersetzungsfähigen geistesrittern, sind ins fernsehen verlegt worden und zeigen sich als das, was wir immer schon befürchtet hatten: öffentliche erregungsrituale und sedierungsprogramme. hatten früher die protagonisten sich gegenseitig noch vorgeworfen, ihr jeweiliges publikum für dumm zu verkaufen, so stellt sich immer mehr heraus, sie halten alle in wahrheit für unverbesserliche angsthasen | | | | | | wer die bildhauerwerke rodins anschaut, und die klassisch-antiken darstellungen im hinterkopf hat, die errichtung idealtypischer menschen-götter, dem wird diese menschliche herausgebildetheit des anfällig-seelisch-"geneigten", die affektive realität des menschlichen, die zerstörtheit des idealtypischen womöglich ebenso aufgehen, wie es dem grenzbewanderten neurosenkämpen dieser zeilen gegangen ist. wer in der neuzeit restlos angekommen ist, der mag denken, den menschen gibt es nur als neurose. als groß aufgeladenen kümmerling. aber bei diesem frusturteil kann und darf es kein bewenden haben. d. h. wir brauchen auch formate, die diesen unseren übersteigerungen standhalten, ihnen eine erträgliche, sprich kommunikable form geben. als einen solchen großversuch sehe ich das sloterdijk-buch an. | |
|