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hegel war ein aus stuttgart stammender schwabe. die dialektale färbung seiner dialektischen philosophie hätte insbesondere, als er in berlin als professor vorlesungen hielt, wegen seines schwäbischen akzents offenbar werden müssen, – oder eben gerade deswegen auch nicht. aber: die distanz, die das preussische berlin zu stuttgart bedeutet, gepaart mit der intimen kenntnis des schwäbischen, würde den zusammenhang von dialektaler herkunft und philosophischer reflexion ermöglicht haben. für solche kombinatorische betrachtungen von allzu nahem mit scheinbar entlegenem sind die dhonau-werkstätten da.
im schwäbischen gibt es den ausdruck HINTERSCHE-VIRSCHE, d. h. über hinten nach vorne (etwa sich an die stirn fassend) zu kommen; hintersche-virsche meint also zunächst: umständlich
im weiteren aber, wenn wir den volksmund oder den viel zitierten gesunden menschenverstand (den hegel den vorurteilsbehafteten nennt) suspendieren, bedeutet dialektik der versuch, seinen gegenstand nicht auf die hörner zu nehmen, sondern umgang mit ihm zu pflegen, also ihn zu "umgehen", um ihn herumzugehen, perspektivwechsel zu üben, sich es nicht leicht zu machen, sondern allen möglichen UMSTÄNDEN rechnung zu tragen.
so jedenfalls können wir das dialektische denken stark machen, das formelhaft verkürzt (wie in der schule als dialektischer besinnungsaufsatz gelehrt) THESE - ANTITHESE - SYNTHESE lautet, also aufheben (im sinne von an sich nehmen, bewahren, festhalten), aufheben (als beseitigen negieren) und aufheben (als hochheben, auf ein höheres level bringen) | ein allgemein bekanntes alltagsphänomen ist die absenz des starrblicks, des sehens ohne zu sehen. wer also dieserart abwesenheit hat, ja, der richtige ausdruck ist, abwesenheit haben (im nicht pathologischen sinn), der wird auf die frage, was er gerade gedacht habe, antworten: nichts. dabei hat er in wahrheit nicht NICHTS gedacht, sondern nur nicht ETWAS. aus dem fluß des denkens ist nichts herausgeschöpft. insofern kann diese guckstarre als eine vorform der meditation angesehen werden. analog dazu bedeutet die guckstarre zu haben, oder wie es im schwäbischen heißt: den gucker, nicht NICHTS sehen, sondern nur nicht ETWAS, ein nichts zweiten grades sozusagen. d. h. die "fokus-funktion" ist ausgeschalten
aus diesen schwäbischen varianten, die nicht umsonst gerade im pietistischen umfeldern ins theologisch-philosophische transformiert sind, des hintersche-virsche und des gucker, läßt sich unserer, der dhonau-werkstätten meinung nach die dialektische philosophie des sogenannten DEUTSCHEN IDEALISMUS ableiten | |
die allseits gelobte inspirative kraft der frau kopfschuetteln hat uns über das wort (diesesfalls auch: den terminus) AUFHEBEN auf hegel und die hegelsche dialektik gebracht.
mit oder doch zumindest nicht gegen hegel ließe sich sagen, daß AUFHEBEN das geschäft des geistes in einem einzigen akkord zum klingen bringen kann, denn was ist es anders, als daß der geist in einem ersten zugriff das, was erkannt ist, ins eigene zu bringen sucht (mit dem ziel der aneignung). diese bewegung aus dem fremden, unerkannten, dunklen ins "licht des geistes" könnten wir auch AUFHEBUNG nennen: ein plätzlein zu schaffen auf der eigenen festplatte, sodaß AUFHEBEN zunächst die operation des speicherns (bewahrens) meint.
alles, was eine repräsentanz auf der "festplatte des geistes" hat (ganz gleich, ob es sich um individuelle oder allgemeine speicher handelt), ist allein schon insofern negiert, zur aufhebung gebracht, als es aus dem realen ins virtuelle (ein anderer ausdruck für geistig) transformiert ist und eben auch ein von dem prägenden (erst)gegenstand eines real gegenständlichen ein losgelöstes "leben" haben kann.
nachdem das runde zum rad geworden, in dessen begriff nicht allein das schicksalhafte, sondern auch der des beschleunigten fortkommens enthalten ist, wie im weiteren auch das ineinandergreifen eines räderwerks für ein systemisches funktionieren.
wir sehen hier die AUF-HEBENDE kraft des geistes als anhebung von niveau sozusagen. |
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