"Trotz des für die Vestalinnen geltenden Keuschheitsgebots hatte Rhea Silvia dem Kriegsgott Mars Zwillinge geboren. Daraufhin ließ Amulius Rhea Silvia in den Tiber werfen und die Zwillinge im Tiber aussetzen."
diese zitat zeigt, daß im gründungsmythos roms ein starker gegensatz zur christlichen heilsgeschichte zu sehen ist, nämlich insbesondere in der IDEALISIERUNG der weltlichen mutter MARIA und der MARGINALISIERUNG des weltlichen vaters JOSEF. alle nachfolgenden väter haben gewissermaßen diese statistenrolle übernommen, während alle nachfolgenden mütter in ihrer rolle vergattert sind durch die positive stigmatiserung als heilige jungfrau. weiblicher sex ist hier schon als ein passivum vorgezeichnet, als ein: augen zu und durch.
im römischen gründungsmythos werden die auserwählten zwillinge romulus und remus aus dem status, eigentum der eltern zu sein, herausgelöst und der großen heiligen natur anvertraut in gestalt einer sie ernährenden wölfin.
auch hier geht es also um die deprivatiserung der zöglinge.
vergleichbar auch mit der bestimmung des neuen dalai lama durch ein ritualisiertes zufallsverfahren, in dem das so bestimmte kind aus dem verband der familie herausgelöst und in obhut der besten mönche überführt und einer erziehung zum besten anheimgestellt wird. hier haben wir im gegensatz zur christlichen marginalisierung des mannes die marginalsierung des weiblichen oder mütterlichen elements. während die christlich-katholische variante paradoxerweise das machismo hervorbringt, haben wir im tibetischen buddhismus eine eher "weich" erscheinende ausprägung von männlichkeit