hier in der kleinen marienkirche im romanischen stil, dem für meine frau und mich schönsten aller kirchenbaustile, war also früher eine art handelshaus gewesen, das später in die cosmedinbasilika umgebaut wurde. hier in der nähe war einst der rindermarkt gewesen, an einer flacheren stelle des tibers, wo die hirten ihr vieh überführen konnten. wir haben hier also auch einen urgrund alles städtebaus: fluß, handel, verkehrsknotenpunkt. der moderne mensch bekommt hier seinen optionalen zug ins kosmopolitische; warenverkehr, handel sind der urgrund auch des kulturellen austauschs, dort, wo menschen miteinander handel haben, sind sie gezwungen, auch kulturelle verkehrsformen aus ihren je eigenen gewohnheiten heraus zu entwickeln, die ihr handeln auf einen boden von rechtsvereinbarungen stellen.
das steht allen idealistischen vorstellungen von kultur entgegen.
die apsis der cosmedin ist besonders schön, oder nicht?.
die apsis im allgemeinen nimmt gleichsam ein äußeres vorhallenelement, die griechische bogenverbindung der tempelsäulen, ins innere hinein und dient der raumorganisation.
der griechische tempel, wie wir ihn in idealer weise auf der akropolis im
parthenon vorfinden, ist noch ganz und gar offene architektur, die im römischen
pantheon erst das wird, was wir gebäude nennen.
das spannt auch den bogen von der tempel- und kultstätte zur städtischen verwaltung und organisation, wie sie im antiken rom zugrundegelegt ist