dhonau: mit heruntergezogenen socken


Freitag, 29. September 2017


kleine marx(ismus)kunde
die klassische kapitalismuskritik



das geld ist eine ware (nach marx), die keinen gebrauchswert, sondern nur noch tauschwert hat, die also ihren materialen charakter nahezu ganz verloren hat zugunsten eines virtuellen, sprich äquivalentcharakters – ein abstraktionsprozeß, der die beschleunigung im warenverkehr ermöglichte, die im umbuchungssystem der banken und den sog. kapitalströmen schließlich den scheincharakter kapitalistischer bewegungen vollendet. scheincharakter ist ein altmodischer ausdruck von virtualität. (kapital als das sich sebstbewegende quasi-subjekt =



das gold als ein vorläufer des (münz)geldes hat ja noch einen greifbaren gebrauchswertcharakter (schmuck, zahnmedizin, technik ...). irgendwann hat es aufgrund seiner günstigen beschaffenheit geldcharakter in form von münzprägung bekommen, und der übergang vom tauschhandel zum geldhandel stellt ja auch eine geniale vereinfachung dar, mit aber der relativierung vom gebrauchswert eines konkretes produktes. alles bekommt dann eben in einem solchen system warencharakter. es reicht schon der anschein eines gebrauchswerts sozusagen. das ist stark vergröbert gesagt die marxistische geldanalyse (sein terminus: quidproquo von gebrauchs- + tauschwert), die die scheinwelt kapitalistischer verkehrsformen auch in die menschenseelen einbeschreibt und das, was die entfremdung von den wahren, was immer das auch sein mag, bedürfnissen nach sich zieht. das, was später marxisten verdinglichung nannten, geht auch auf den von marx so genannten fetischquarakter der waren zurück. dieser hokuspokus des geldes ist im investmentbanking auf den gipfel getrieben. (nebulöse anlageformen, die in ihren diversifikationen nicht leicht zu unterscheiden sind von sog. schneeballsystemen, die ja der inbegriff unseriösen handels mit quasi nix darstellen)
der zentrale begriff der marxschen kapitalanalyse ist der sog. mehrwert, der dadurch entsteht, daß die inhaber der produktionsmittel, die kapitalisten nämlich, ihren lohnarbeitern nicht den tatsächlichen gegenwert des produktes (der im produkt "geronnenen" arbeitszeit)bezahlen, sondern einen mehrwert für sich beanspruchen, der die kapitalbildung ermöglicht, um zu investieren, also ihr privateigentum an den produktionsmittel zu verbessern und zu vergößern. das ist der prozeß, der den machtzugewinn der kapitalisten beschreibt, wie er sich in der macht der konzerne vollendet konkretisiert und die nationalstaatl. macht zu übersteigen droht bzw. längst überstiegen hat




dhonau, 14:39h
=zeit war`s

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