dhonau: mit heruntergezogenen socken


Montag, 26. Januar 2009


hier ein
satz
: ich spaziere auf das schloß den schloßberg hinauf


der wittgenstein ja der wittgenstein hat erst lange aus einem saustall namens sprache eine ordnung machen wollen, damit alles genau an seinem platz ist, so eine ideale sprache, aber dann, nachdem er gemerkt hat, daß der saustall eine saugute, nämlich einigermaßen plastische angelegenheit ist gerade in seiner alltäglichkeit, hat er eine selber saugute philosophie der normalsprache entwickelt, die ihre bedeutungen hervorbringt durch anwendungen (in "sprachspielen"), durch einfach ihren gebrauch, sodaß er sich hinreißen ließ, die bedeutung mit ihrem gebrauch gleichzusetzen, sodaß etwa ein wort wie schloß an sich gar nichts bedeutet, sondern erst wenn du es gebrauchst in etwa diesem satz: ich spaziere auf das schloß den schloßberg hinauf
oder in jenem satz: ich schließe das schloß auf, dann hole ich die kleine truhe aus dem kasten heraus.
wenn du etwa willst, daß ein wort nichts mehr sagt, dann wiederhole es zigmal kontextlos, immer wieder und wieder;

Ludwig Wittgenstein 1890

du kannst dann merken, wie es sich allmählich so fremd anhört, daß du denkst, mein gott, wofür soll das wort eigentlich gut sein, ja, denn mit dieser methode näherst du dich dem an, was wir nicht-gebrauch nennen können ( denn strenggenommen gibt es keinen vorführbaren nicht-gebrauch eines wortes, denn sobald du es auch nur zeigst, und ähnliches, hast du es ja schon in einem gebrauch), und nach der wittgensteinschen bedeutungstheorie ist das wort, sofern es nicht im gebrauch ist,
sozusagen kein wort, sondern vergleichbar mit einem findling, der ja gewissermaßen seines konstitutiven kontextes verlustig gegangen nur so herumliegt, daß jeder denkt, nanu, was will der stein uns sagen? ein verdammt stummer stein ist das, erst ein paar moränenforscher werden dann irgendwann herausgefunden haben, daß hier eine womöglich jahrtausende bedeutungsverschiebung stattgefunden hat: ein findling ist ein monolithisches phänomen, d. h. bedeutungsresistent gewissermaßen, so wie ein paar häuser weiter ein mann lebt, der nirgenwo hinpaßt, sodaß alle welt fragt, woher hat es den hierhin (zu uns) verschlagen?

– das wird doch nicht der wittgenstein luggi sein?

Ludwig Wittgenstein siblings




dhonau, 08:20h
=zeit war`s

philosophie   300

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