dhonau: mit heruntergezogenen socken


Mittwoch, 28. Januar 2009


barbarei
und soziales selbst

bewu

ßts

ein


die barbaren, das waren bei den alten griechen diejenigen, die (das ist der lautmalerische anklang der wortbedeutung) unverständlich redeten und die sich also fremd anhörten. auf diese weise, das ist wie beim wort ausländer heute, sind erst mal alle, die nicht einheimisch sprechen, in einem topf. wir würden (in anderen zusammenhängen sagen können: die (kauder)welsch sprechen.
aus diesem phänomen des aus der perspektive einer vorherrschenden kultur (der römer) barbarisch fremden sind die germanen (und diese ihre bezeichnung) hervorgegangen. das waren zunächst auch nur die (ebenfalls sehr verschiedenen) stämme jenseits des limes (des römischen schutzwalls), die in für sie unzugänglichen regionen, sagen wir hinter sumpfwäldern, hausten, die nicht besetzt werden und auch anders nicht oder nicht so ohne weiteres in ihre "leit- oder führungskultur" eingeliedert werden konnten, daher blieben sie trotz der tatsache, daß sie einzelne stämme und stammesführer für ihren militärischen apparat dienstbar machen konnten, immer unrömisch, in ihren augen unzivilisert. aber wie immer haben die menschen vor allem vor denjenigen, die sich ihnen selbst gegenüber als resistent erweisen, auch gehörigen respekt.
so leitet sich daraus auch ab, daß, wer sich bei aller bereitschaft, sich in sublimere formen des zusammenlebens einzuüben, sich seines "barbarischen" ursprungs erinnert, noch mehr, der sich in einer wie auch immer bejahenden weise auf sein herkommen beziehen kann, ohne dorthin zurückzuwollen, der wird zu einem tragfähigen und belastbaren sozialen selbstbewusstsein kommen können.
der ursprung des germanischen, im weiteren des deutschen liegt also, könnte man pointiert sagen, auch in der "paranoia" der weltmacht roms, aus deren perspektive alle jenseits des limes GERMANEN waren – eine komplexitätsreduktion, eine vereinfachung, ein kampfbegriff.
zu jeder identitätsbildung gehört offenbar ein externer blick. das, als was du giltst, als was du angeschaut wirst, gehört zwangsläufig in den prozess jeder (sozialen) identitätsbildung. nur wenn wir das verstehen, können wir offensiv mit den gesellschaftlich bedingten kränkungen, mit unseren sozialkomplexen in unserem "vorindividuellen gepäck" umgehen. du bist auch das, was andere in dir sehen, das gehört auch in deinen einfluß- und geltungsbereich, auch; gerade wer sich dadurch nicht festlegen lassen will, muß das vor sich selber, paradoxerweise, anerkennen, meint dhonau


dhonau, 21:29h
=zeit war`s

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