dhonau: mit heruntergezogenen socken


Mittwoch, 3. Februar 2010


sterblich sind wir. begrenzt.


            
sehr begrenzt. doch streben wir, als wollten wir unsere endlichkeit konterkarieren, in den verschiedensten weisen nach vollkommenheit, je nach vermögen und zielenergie.
ziel ist eine form von ende. da haben wir eine begrenztheit, die wir wünschen. etwas so zu gestalten, daß es als vollkommen erscheint, verschafft uns befriedigung. erfüllt uns. als könnten wir auf einem solchen wege ins gegenteil, nämlich unbegrenztheit, unendlichkeit, ewigkeit hinüberreichen. denn die vollkommenheit erscheint informell als unzerstörbar. wie das unendliche. denn unendlichkeit können wir uns nicht als zerstörbar, hinfällig, vergänglich vorstellen. wir, die begrenzten, endlichen, sind der vergänglichkeit anheimgestellt. uns ist durch unsere todesgeweihtheit schon ewigkeit + unzerstörbarkeit begrifflich nahegelegt, und das beschreibt unsere religiosität im allgemeinen. es handelt sich also offensichtlich um eine grundlegende verfassung des menschen; ihr nicht eine manifeste form, irgendeine angemessene, zu geben, dürfte auf dauer problematisch sein. wer seiner religiosität, seiner gerichtetheit auf das, was wir unendlichkeit nennen, nicht irgendeinen angemessenen raum gibt, begibt sich wahrscheinlich in gefahr. d. h. ja nicht notwendig, eine religion auszuüben.
ebenso wie ein mensch, der seiner endlichkeit, seiner begrenztheit zum trotz, für sich kein maß findet, entgrenzt ist, in mehr oder weniger akuter gefahr lebt. dieser grenzgefahr ganz und gar zu entsagen, heißt aber wohl auch, in allzu großer lebensangst zu erstarren.
die unbegrenztheit, das unendliche lebt in jedem endlichen, schon insofern alles, was es gibt, herunterteilbar ist in immer noch kleinere teile, sodaß wir schließlich in unbestimmtheiten (wie die quantentheorie lehrt) gelangen, die unserem erfahrungsvermögen (wenn wir von ihrer darstellung durch sog. teilchenbeschleuniger absehen) entzogen sind.
so gesehen flackert in jedem lebewesen eine fremdheit, vor der wir genauso zurückschrecken, wie vor noch nie betretenen äußeren welten, die, wie wir wissen, gerade auch darum für manche von uns von bezwingender anziehungskraft sein können.

nicht ganz zufällig steht dieser beitrag in direkter nachbarschaft zu der vorigen abbildung altägyptischer skulpturen
            




dhonau, 09:18h
=zeit war`s

unendlichkeit   358

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mu

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ein fürwahr ad-
-äquatorianischer kommentar aus der szientistischen subkultur.
;))

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uff ... und der deine erst ...
szientismus ... eieiei ... nie gehört das wort, nachgeschlagen, nix kapiert, zu früh am morgen, ach

äquatorianischer kommentar aus der szientistischen subkultur

?

"Kreuzkacke und heiliger Muckelbuck!"
(die wilden kerle)

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du hast das AD aus der titelzeile vergessen: es heißt also: adäquatorianisch (u. natürlich ist die trennung nicht unabsichtlich in ad u. äquatorianisch, um meinem spieltrieb zu frönen)
wichtig ist natürlich die, wenn ich so sagen darf: raffiniert widerspruchsvolle verbindung von szientistisch und subkultur.
zudem muß gesagt sein, daß der autor hier sich die freiheit nimmt, einen überschuß von form gegenüber inhalt zu unternehmen. denn der autor ist irgendwo und irgendwie ein unternehmer (allerdings ohne angestellte oder anders abhängige). ich-AG wäre allerdings der falsche ausdruck, eher schon ginge: ich-WG, denn hier haben viele sozial verirrte aspekte eine integrierende herberge gefunden. aber wo war ich jetzt stehen geblieben. habe irgendwie abichtsvoll den faden verloren, den der rest der welt weiterspinnen soll. ja, spinn ich, wird der eine oder andere aus der heerschar der leser sich fragen. die antwort laut: JA. auch du lieber leser spinnst. sonst wärst du nicht hier gelandet, nicht wahr?

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Das Ad hatte ich später gefunden, war aber dann auch egal. Eine Nudel mehr oder weniger - sind halt Spaghetti, verwirrt verschlungen und mit sonderbarem Geschmack.

"ich WG" gefällt mir ganz gut.

Gruß

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...ich finde kreuzkacke und muckelbuck könnte einen eigenen artikel gebrauchen ;)

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nur zu!
;-&

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Blöd nur, dass so ein Ziel mit dem Erreichen dessselben immer irgendwie sehr rasch langweilig wird und ein neues her muss. Als könne der Mensch einfach nicht auf einer Stelle verharren, sondern müsse sich ständig und immerzu auf irgendwas stürzen, sich für irgendwas den Arsch aufreissen, irgendwas hinterher geiern. Wenn nicht jetzt, wann dann (davon wird ja sogar schon gesungen, ha!), als würde ein erfülltes Leben aus möglichst vielen Marken auf der Rabattkarte bestehen. Und wer keine Marken zum Kleben hat, sieht sein Leben als ungut an (?). Ich hasse übrigens Rabattmarken, die verleiten dazu, mehr zu kaufen, als man braucht, nur um sich diese Dinger in die Geldbörse stecken zu können. Und daheim findet man sie dann nicht wieder, wenn man irgendwann mal tatsächlich einkleben will. Ich treibe schon wieder ab..... :)

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