dhonau: mit heruntergezogenen socken


Dienstag, 14. Februar 2012
auf offenem feld1


who the fuck is elsa
who the fuck is elsa?

what elsa, das ist ein spiel in einer anderen sprache, in unsere sprache hinein.

wie kommt das sonst-noch, das ferner liefen hierher?

wer einmal einen menschen für sich entdeckt hat, einen von allen anderen menschen scheinbar übersehenen, der kann ermessen, was das heißt, etwas ganz aus seinen kontexten (bildzusammenhängen etc.) herauszulösen und für sich selbst zu gewinnen.

die schärfe eines begriffes gewinnt sich doch nur innerhalb von jenen gebrauchsweisen, die sich durchgesetzt haben, die überall kursieren. (loszulassen in diesem fall hieße vom sehen ins schauen zu gleiten).
ein altes naives, aber nicht unschönes denken wünscht sich die absolute wahrheit zu finden, wenn es das, was es zu verstehen sucht, ganz ohne irgendein zutun, außerhalb je verschiedener zusammenhänge für und vor sich hat (das kantische ding an sich)

dahinter verbirgt sich die idee des unmittelbaren, des nicht von einem mittel, über das es zu uns kommt, gewissermaßen verfälschten.

da es aber eine solche mittellose rezeption nicht geben kann, im strengen sinn dieser logik, bleiben nur dialektisch vermittelte formen einer solchen unmittelbarkeit übrig. aus einem ähnlichen grund hat jedes reden über das echte etwas schales, auch über das vielzitierte authentische. aber gerade deswegen dürfen wir diese idee des unmittelbaren (wegen ihrer wichtigkeit in der entwicklung eines jeden jungen menschen zu einem erwachsenen) nicht aufgeben.

wenn sich, wie es die philosohie des sog. späten wittgenstein besagt, die bedeutungen eines wortes in seinen je verschiedenen gebrauchsweisen konstituiert, dann müßte ein wort jede bedeutung verlieren, wenn es ohne jeden gebrauch zu haben wäre, was strenggenommen ebensowenig möglich ist, wie etwas in seiner unmittelbarkeit aufzunehmen. aber immerhin sind konvergenzverfahren (annäherung) denkbar.
wiederholen wir ein wort laut vor uns hinsprechend immer und immer wieder, mechanisch, so tritt ein effekt (im gelungenen fall) ein, der es uns schließlich ganz fremd erscheinen läßt (als wäre jede bedeutung von diesem wort abgefallen).

so kann beispielsweise im psychologischen der begriff des narzißmus als "kontextresistenz" interpretiert werden; wer sich ins nicht greifbare retten zu können glaubt, der scheut jedes what-elsa-leben, läßt alles sonst-noch außer acht
natürlich sind wir mit dieser what-elsa-philosophie des großartigenen unscheinbaren menschen, des übersehenen menschen, aber das ist sehr interessant, verdammt nochmal, in der nähe des star-stalking, denn der stalker, der seinen star stalken tut, der bezieht sich ja auf einen menschen, dessen kontexte nicht mehr einen konkreten menschen aus seinem umfeld betreffen, sondern auf eine mediale person, auf eine profession "person", jemanden, der von berufswegen eine person zur darstellung bringt, aber aber: dieses beziehen auf eine berufsperson, alias star, gerät beim stalker auf die ebene des konkret-persönlichen. es sind also das virtuelle und das konkret-persönliche überlagert, interferent, wie man auch sagt. sodaß wir jetzt vermuten können, das stalking gehöre eigentlich in den kreis der narzißtischen störungen

das alltägliche, besonders unbesondere (unserer what-elsa) UND das exzellente, feiertägliche des unbesonders besonderen (des stars) berühren einander und sind zugleich komplementär
a kind is a kind, a maa kind is a kind, a mann is a mann, und sie heißt elsann is a mann, und sie eißt els
und sie heißt sa
ißt elsa
lsa
sa
a
1offenes feld soll in diesem fall heißen, daß die hier auftretenden begriffe sozusagen in gebrauchsfremde (oder vielleicht besser noch: in "gebrauchsschwache") zusammenhänge gestellt sind, um eine nähe zu einem "nicht-gebrauch" herzustellen, um den widerspruch des gebrauchs im nicht-gebrauch in dem anflug eines näherungsverfahrens aufzulösen
wir wollen uns den begriffen gleichsam aussetzen; wir wollen sie, in der idee eines experimentellen rahmens, nicht benutzen, nicht sagen, sondern von ihnen gesagt werden. als wollten wir eine allerärmste variante von psychoanalyse herstellen, als wollten wir einen sprechakt schaffen, der die grenze zum "sprechgeschehen" aufhebt, als wollten wir irgendwie herausfinden, wie alle zeit in einem (un)tun verschwindet.

hallo!?

halllooooh ...?!!


dhonau, 09:50h
=zeit war`s

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