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der kellner der bedienten
a) elefant aus'm kuckucksnest b) (1 praesedentfall) and last not least: c) don cojote
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| dann und wann ein weißer elefant – ist das eine beobachtung oder bloß ein wunsch oder ein sperenzchen des poeten rilke?
ein weißer elefant ist ein soziales ungeheuer.
alle wesen leben, insofern sie aus einer umgebung, einem kontext, einer familie oder sonst einem geschehen entSTAMMEN.
daraus leitet sich ab, daß sie nicht nur aus zusammenhängen kommen, sondern immer wieder zusammenhänge suchen werden.
man kann so etwas soziales wesen, lebewesen oder auch anpassungsfähigkeit nennen.
aber.
ein weißer elefant (als der inbegriff des zusammenhanglosen oder zusammenhangschwachen wesens) wird tatsächlich auch geliebt, besonders dann, wenn der elefant gar kein mensch ist, sondern ein tier — im zoo.
warum? | alles, was so oder so übersehen wird, meldet sich zur UNZEIT mit umso größerer vehemenz zu wort, zu bild oder zur darstellung (in welchem medium auch immer) | weil jeder mensch, IRGENWO (wo sonst?), ein weißer elefant ist.
jeder mensch ist eben nicht nur ein sozialwesen, das in gesellschaft aufgeht, sondern nicht zuletzt auch ein wesen, das angst hat, in gesellschaft unterzugehen.
da wir aber zumeist und zuhauf immer wieder zu beteuern haben, wie gern wir dies und das haben, dies und das sind, hauptsache wir machen anderen gute laune, hauptsache unsere mitmenschen signalisieren, wie wichtig wir für sie im besonderen und für die gesellschaft im allgemeinen sind, ist der raum für den weißen elefanten in uns sehr klein, sodaß wir ausflippen mit anderen, wenn dann ein weißes tier (wenn es nicht gerade weiße mäuse sind) unserer unangepaßten, unserer unkompatiblen seite eine identifikationsadresse verschafft.
wichtig ist aber zugleich die verkleinerungsform für das ganz andere. deswegen muß jeder weiße elefant zugleich klein und putzig sein, damit wir ihn, das weiße monsterchen, in unsere fürsorge einhegen können.
das ist nicht abnorm, sondern supernormal.
apropos: gestern hatte ich einen traum, oder war es heute morgen? | alles, was so oder so übersehen wird, meldet sich zur UNZEIT mit umso größerer vehemenz zu wort, zu bild oder zur darstellung (in welchem medium auch immer) | ich war kellner in einem lokal, ging meiner arbeit nach, indem ich einen gast nach seinem wunsch fragte. als ich schon dabei war, mit diesem seinem auftrag richtung tresen zu steuern, wo die bonmaschine stand, wurde mir klar, daß ich dem gast gar nicht zugehört hatte. jedenfalls hatte ich keinen blassen schimmer mehr, was sein wunsch gewesen war. ich machte also auf dem absatz kehrt, um ihn mit dem ausdruck des bedauerns ob meiner vergeßlichkeit zu bitten, mir noch einmal zu sagen, was er denn haben möchte. aber statt meiner bitte zu entsprechen, fing er an, von irgendetwas ganz anderem zu reden, von etwas, das nun rein gar nichts zur sache tat.
ich versuchte ihn immer wieder auf diese meine klassische kellnerfrage, was darf es ein?, zurückzubringen, aber es half alles nichts. er suchte dem zusammenhang "wirtshaus-kellner-gast-bestellung" zu entkommen, warum auch immer.
ich verlor langsam die nerven, die kellnernerven, wandte mich wutschnaubend ab und suchte mich an anderen tischen bei anderen gästen schadlos zu halten. aber alle hatten sie schon etwas vor sich stehen, jeder schien schon bedient zu sein, obwohl ich mich nicht daran erinnern konnte, irgendeinen von diesen saturiert dreinschauenden monstern je bedient zu haben. dabei war ich doch der einzige kellner, den diese welt da hervorgebracht hatte.
als ich auf die uhr an der wand einen blick werfen wollte und dafür meinen insgesamten körper in position brachte, stand mit einem mal die blöde kuh vor mir, die zu dem gast, der mich schon fast zur zur raserei gebracht hatte, gehörte und die zu übersehen wie geschaffen war. sie schrie mich an, um endlich in dieser story placiert werden zu müssen: Sie weißer elefant, Sie! | |
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(6 Kommentare)
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und wieder ein neues jahr
der weiße vogel (weihnachtskiwi) und der weiße elefant
mauriora, der weiße kiwi (nationalvogel der neuseeländer, diesesfalls nicht die grüne frucht, die aus unseren joghurten befreiungssehnsüchtig zu uns schaut) | "ein weißer elefant" (rainer maria rilke; DAS KARUSSELL)
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hier die letzte strophe des rilke-gedichts mit dem "elefanten-refrain":
"Und dann und wann ein weißer Elefant.
Und das geht hin und eilt sich, daß es endet,
und kreist und dreht sich nur und hat kein Ziel.
Ein Rot, ein Grün, ein Grau vorbeigesendet,
ein kleines kaum begonnenes Profil -.
Und manchesmal ein Lächeln, hergewendet,
ein seliges, das blendet und verschwendet
an dieses atemlose Spiel ..." | 1 beliebiger text zum rilke-gedicht
| zitat aus dem SZ-streiflicht vom 24.12.2011:
"Jeder ( ... ) weiß, dass Mauriora aus der Maori-Sprache übersetzt 'fortwährendes Leben' heißt. Nun ist 'fortwährend' zurückhaltender ausgedrückt als 'ewig'. Das hat folgenden Grund: Weiße Kiwi-Vögel haben in der Natur nicht die geringste Chance, älter als einen Tag zu werden. Sie werden von Tieren aller Couleur erst gehänselt und dann aufgefressen. Zumal sie auf dem Boden leben und nicht fliegen können. Es ist ein Elend: Zwei weiße Kiwis hat Neuseeland. Und Deutschland hat nicht einmal weiße Weihnachten." | dies streiflicht hat dhonau nicht mehr losgelassen, weniger weil es den vielgepriesenen und preisgekrönten esprit dieser glosse der süddeutschen zeitung hat.
nein, es war schlicht das wort vom weißen elefanten, der dann und wann – ja, was: auftaucht? in einer abfolge von generationen? oder etwas ganz entlegenes aussagen soll?
laut dieser glosse ist weiß in der tierwelt die farbe des sonderlings, des herausgehobenen, höchst gefährdeten singulären exemplars – und womöglich deshalb zieht das weiße tier einer an sich nicht weißen gattung menschliche fürsorge auf sich, weil dieses besondere wesen wegen seiner außerordentlichen seltenheit sinnbildliche individualität ausdrückt, menschliche besonderung, besonderheit, isoliertheit assoziieren läßt.
eine in diesem sinn signifikante stelle des rilke-gedichts ist: "... Mädchen, helle, diesem Pferdesprunge/ fast schon entwachsen; ( ... )/ schauen sie auf, irgendwohin, herüber — "
diese mädchen, dem karussellalter eigentlich entsprungen, schauen im vorüberziehen in unsere richtung, von wo wir hinwiederum aus der perspektive des erwachsenen wie auf unsere kindheit sehen; dieser blick der ihrer kindheit halb entstiegenen ("karussell"-)mädchen kommt zu uns herüber, aber geht gleichwohl, wie es heißt, irgendwohin, und meint uns also nicht.
und wieder (refrainhaft) ein: weißer elefant, der sonderling, das schlechthin nicht gemeinte wesen!
immer wieder rühren die menschen solch weiße tiere an. und vielleicht bezeichnet das die schattenseite aller individualität, aller einzigartigkeit: daß das geboren werden und sterben als ein versehen, ein nicht gemeint sein auf uns zukommt, so daß wir uns wie zur kompensation zur verfügung stellen, wenn solche weißen tiere von der gleichgültigkeit eines zufalls oder wie durch eine unachtsamkeit der natur geboren werden – in den zoos dieser welt oder in sonst irgendwelchen zoohaften szenarien.
was aber alle individualität, alle besonderheit, alle einzigartigkeit konterkariert ist die ewige – karussellhafte – wiederkehr des lebens in immer neuen generationen
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