dhonau: mit heruntergezogenen socken


Samstag, 30. April 2011


ad (VI) — fontana di trevi


dieser brunnen ist einer von dreien, in denen das triumpfbogenmotiv verwendet ist. hier ist neben der spanischen treppe der größte touristenauflauf. alle welt ist da und trifft sich doch nicht.
überall wird das wort tourist mit einer gewissen mehr oder weniger unterschwelligen verächtlichkeit, jedenfalls aber in einer negativen konnotation gebraucht.
zugleich aber ist eine gegensätzlich gemeinte wendung im notorischen umlauf, land und leute kennenlernen zu wollen, also nicht nur an den berühmten sehenswürdigkeiten dieser welt als tourist unter touristen zu verkehren.
die kunst besteht aber darin, diesen zinnober zu unterlaufen, indem man nicht der illusion anhängt, dem tourismus-dasein entkommen zu können. gerade im auge des tourismustaiphuns findet die prüfung statt, der wir alle ausgesetzt sind. leben heißt irgendwo aufwachen und nicht wissen, warum du hier und nicht woanders bist. das ist die existenzielle touristendisposition, in der wir uns alle befinden. das häßliche leben ist mitten im schönen. und umgekehrt.
hier, am fontana die trevi laufen (wasser)straßen zusammen, hier sitzen die leute und schmeißen rückwärts über die schulter münzen in den brunnen; angeblich um sicherzustellen, wiederkommen zu können oder dürfen. (auch wenn sie das gar nicht mehr wissen)
so ist das leben, wir fürchten immer, daß was vorbeigeht und zählen immer die tage, die etwas anderes noch dauert. dort, wo wir nebeneinander sitzen, wohin uns die allgemeinen wege geführt haben – an plätzen, die darum plätze sind, weil sie uns zusammenbringen, damit wir lernen uns aus dem weg gehen zu können. das geht aber nur, wenn dieses ziel als ziel nicht sichtbar wird, darum sind dort sehenswürdigkeiten aufgebaut von einer intelligenz, die weit über unsere eigene hinausreicht.
alle schauen dort hin, wo das staunen schon irgendwie eingebaut ist. aber das ist klar wieder eine im ansatz schon satirisch gestimmte sprache.

ein tourist findet den anderen TOURIST blöd. – DIESE ANSICHT MUSS WIE EINE HEISSE KARTOFFEL IMMER AN DEN NÄCHSTENBESTEN weitergereicht werden

in lokale zu gehen für touristen, von kellnern bedient zu werden, die längst keine gesichter mehr wahrnehmen – auch das muß nur gemacht werden mit einem WILLEN, das zu machen und sonst nix.
da steigt womöglich wie in einer UN-LANDSCHAFT eine sehnsucht auf, mehr zu sein als nur ein unverwechselbares individuum

oder hat dhonau jetzt wieder nur von sich selbst gesprochen?



dhonau, 13:07h
=zeit war`s

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