kunst der kunst kunst ißt kunst ausstellungen sollten ins all verlegt werden ins unerreichbare das kranke individuum ausdehnung, (zer)störung, nichtsung (assoziative stichwortfelder)
da stehst du an der sünderecke am eingang zum einkaufsparadies und trinkst einen becher kaffee (to go) und qualmst eine und alles ist so überreal, nichts von deutscher oder einer anderen gemütlichkeit, ein dicker penner mit zausbart kommt vorbei, hält mir ein 20-cent-stück hin, fragt nach einer zigarette, sehr höflich, aber gottseidank nicht devot, gebe ihm eine, er will wissen, ob ich das geld will, nein, sage ich, er geht mit einem danke schnurstracks davon, ich bin froh, daß hier alles so nüchtern und illusionslos abläuft, keiner macht hier am ein- und ausgang ein aufhebens, alle sind sie mit dem rein und raus beschäftigt, nichts deutet auf ein tralala hin, mein gott, und es gibt nichts rein gar nichts zu erzählen, ich zünde mir noch eine an, der typ vom handyladen an der ecke ist mittlerweile auch da, telefoniert und raucht, bis ich irgendwann nicht mehr unterscheiden kann zwischen rauchen und telefonieren, ich denke sein handy qualmt und er ruft die feuerwehr an, damit die vorbeikommt, weil endlich was passieren muß – hier, wo gott in seiner gleichgültigkeit über uns thront
alles hängt mit allem zusammen oder: das hinschwinden der begriffe
das brechen, umbrechen ist übersetzen. in diesem sinn gebrochen wird etwas an etwas anderem. jedes übersetzen bedeutet sowohl verlust als auch gewinn. manches geht aus dem "blick" verloren, manch anderes hinwiederum rückt in den blick (neuer aspekt). wir finden aber in gewisser weise nicht die realität, sondern eine realität entfaltet sich unter unserer neuen wahrnehmung mit ihren jeweils neuen meß- oder wahrnehmungstechniken. erst zum beispiel die hochenenergetischen möglichkeiten der modernen physik (teilchenbeschleuniger, die letzten endes die bedingungen nachstellen wollen des sog. urknalls) "zerschlagen" die atomare welt in ihre subatomare "quantenwelt"; unsere objektwelt wird brüchig, trennungsscharfe wahrnehmung geht verloren, oder ist anders gesprochen ihre voraussetzung. unsere "lichtwelt" erzeugt eine trennungsschärfe, die es uns überhaupt erst erlaubt von DINGEN zu sprechen, so als wären sie voneinander getrennt. in einer anderen sphäre (wenn wir unmittelbar zuhause wären in der quantenwelt) würden wir zum beispiel für entfernung kein sensorium haben, auch nicht für zeit, wir würden alles zusammen und gleichzeitig erleben — und damit NICHTS — ja, wir hätten dann nicht einen sinn für etwas (trennungsscharfe, auseinanderseiende dinge), sondern einen sinn für NICHTS (alles ist mit allem zusammen = das etwa wäre eine elaboration oder explikation [in dieser unseren sprache] für den begriff nichts)
apropopos: man hat wohl einen knall, wenn man (oder: insbesondere frau) dinge zusammenbringt, auf eine weise haarsträubend – und also die haare eines außer fassung geratenden kopfes abstandsgleich hoch- und auseindertreibt, nicht wahr?
angst, wie alle gestimmtheiten, befindlichkeiten, bewegtheiten, ist, glaube ich, ein (repräsenter) ausdruck energetischer bezogenheit (relativum) oder wechselwirkender bezogenheit (correlativum) des menschen auf seine umwelt. die umwelt verliert den charakter des allgemeinen, sie wird konkret (beispielsweise in dem raubtier, das uns gerade bedroht). verliert die angst den charakter des bezugs auf konkretes (etwa auf ein bedrohliches tier), wird allgemein, dann bekommt die (um)welt im allgemeinen einen bedrohlichen charakter. die diagnose wird dann von einer angststörung sprechen. das eng- und engerwerden (in der angst) entspricht einer "information" an die außenwelt: mich gibt es nicht, ich bin eine verschwundenheit. oder, anders und gegenteilig ausgedrückt, du ungeheuer, du, das sich mir nicht zeigt, aber ich habe dich schon gesehen, hast mich bereits geschluckt, die arbeit ist getan, du kannst weitergehen ...