dieser artikel unter dem titel: "Schlank, gutaussehend und verhasst" in der SZ vom wochenende hat in dem zwischentitel "Der Spott über den verwöhnten, ich-starken Nachwuchs hat einen konservativen Hintergrund" einen konstrastierenden akzent.
hier weitere zitate:
"Die neuen Edeleltern: Sie leben sorglos in großen Altbauwohnungen, kaufen Bio-Gemüse, Landbrot und Fleisch aus artgerechter Haltung und stellen ihre Kinder in den Mittelpunkt des Lebens.
Da ist zum Beispiel "Carlottas Spaß" von Ulrike Draesner, eine Erzählung aus ihrem neuen Band "Richtig liegen. Geschichten in Paaren" (Luchterhand, München 2011), die so beginnt: "Man konnte im Gefängnis stecken, in einer psychiatrischen Anstalt mit Gittern vorm Fenster und Chemie im Hirn oder in einem der Regierungsgebäude umgeben von Leibwächtern, Panzerglas und fünffachem Ganzkörper-Scannerschutz, nichts war so sicher wie ein von Müttern bewachter Spielplatz zu Beginn des neuen Jahrtausends in Berlin." "
"Und so sehen eben viele die neuen Familienverhältnisse im akademischen Bürgertum. Die Grundzüge sind schnell beschrieben: man lebt materiell sorglos bis luxurierend in großen Altbauwohnungen mit frisch abgezogenen Dielen, man kauft Bio-Gemüse, Landbrot und Fleisch aus artgerechter Haltung, [...] ihre Kinder in den Mittelpunkt des Lebens. Sie wollen "Edeleltern" sein, wie es in der taz einmal hieß, die Kinder sollen dem Leben Sinn verleihen.
[...] ausstaffiert wie kleine Lords und Ladys und so mit einem "me first"-Gefühl geimpft, zugleich müssen sie höchsten Ansprüchen genügen, Klavier spielen, Ballett tanzen, am besten Mandarin lernen. [...] Die Mütter aber, West-Frauen, [...] im Müßiggang zwischen Spielplatz und Café, wo Latte macchiato getrunken wird (und nicht etwa der Café au lait, ...)."
"Und so sehen eben viele die neuen Familienverhältnisse im akademischen Bürgertum. Die Grundzüge sind schnell beschrieben: man lebt materiell sorglos bis luxurierend in großen Altbauwohnungen mit frisch abgezogenen Dielen, man kauft Bio-Gemüse, Landbrot und Fleisch aus artgerechter Haltung, und, dies vor allem: die Frauen stellen ihre Kinder in den Mittelpunkt des Lebens. Sie wollen "Edeleltern" sein, wie es in der taz einmal hieß, die Kinder sollen dem Leben Sinn verleihen."
"... ausstaffiert wie kleine Lords und Ladys und so mit einem "me first"-Gefühl geimpft, zugleich müssen sie höchsten Ansprüchen genügen, Klavier spielen, Ballett tanzen, am besten Mandarin lernen."
sprach man einst von tenniseltern, wenn in kinder wie in ein unternehmen investiert wurde, so sind heute die INDIVIDUALISTEN-eltern hinreichend gut darin geschult, zu wissen, wie ein mensch gePUSHed werden muß, um in der optionalen welt an die entscheidenden register kommen zu können. es ist ungefähr derart, daß diese youngster schon frühzeitig darauf eingestellt sind sozusagen vor laufenden kameras textsicher die botschaft moderner individualität aufsagen zu können
"Hinter der Kritik an den Müttern steht das Ideal der Natürlichkeit, das gerade die Frauen seit je regiert. Die Mutter soll sein wie der Bär in Kleists "Marionettentheater": unbeirrt von Technik und Künstlichkeit mit sicherem Auge das Notwendige tun - aber auch nicht mehr. Das Natürliche steht in hohem Ansehen, das ist nicht überraschend. Wäre es anders, hätte "Über das Marionettentheater" seine kanonische Geltung längst verloren. Aber dass die Missgriffe des Künstlichen unvermeidlich sind, seitdem wir von dem Baum der Erkenntnis gegessen haben, das ist ja auch gut bekannt. Für die Mütter soll das nicht gelten? Das Übermaß der Kritik an ihnen zeigt, dass viele und ausgerechnet viele Linke noch ein Problem mit der Emanzipation haben."
"Zwei andere Berliner Hassgruppen, die zugezogenen Schwaben und die Touristen, geben vielleicht einen Hinweis. Sie leben aus eigenen Mitteln, eine Provokation für den Altberliner, der gern betreut wird oder betreut. In ihrem Programm zur Abgeordne- tenhauswahl im September haben die Grünen ihr Ideal der betreuten Stadt noch einmal ausgebreitet. Die Mutter aber, die sich um ihr Kind selbst kümmert, macht da nicht so ganz mit, sie will wohl was Besseres sein."
der strawenz dichtet auf dem blog-boulevard, das ist ein straßennetz, wo all die anderen köter sich zum ausdruck bringen müssen, die um zivilisation und menschliche verfeinerung bemüht sind; er dichtet hierhin und dorthin, wie ein hund, der überall nicht nur seine notdurft verrichtet, sondern gleichzeitig seinen aktionsraum markiert: das ist der raum, in dem die anwärter auf menschentum ihr leben fristen; der hundsdichter STRAWENZ geht quasi mit sich selber gassi und bellt mal da, mal dorthin. erst neulich war er an der heidelberger heiliggeist kirche gestanden und hat touristen aus übersee angebellt hinter einem kirchengemäuer hervor, um den reisenden den eindruck zu vermitteln, daß die stadt kein museum ist, sondern eine hundsgemeine gegend, wo arme menschenseelen in hinfälligen körpern ein stück aufführen, das überall unter dem titel LEBEN firmiert - dann fing der hundsgemeine strawenz ein höllisches lachbellen an, das, so spürten es die menschen allerorten, zur ewigkeit eine gar abgründige verbindung herstellte ...
es ist in diesem blog der sogenannte traffic nicht vollkommen egal (traffic wird hier da und dort auch von der dhonau-administration simuliert – sozusagen), er darf aber keine weitere rolle spielen. abweichen und sich darüber wundern, daß kaum einer folgt, würde von mangelnder deviationskompetenz zeugen.
worum geht es? worum, ja?
spurensuche, neuorientierung, spuren setzen, abtasten, sich zu unternehmen (und das ist etwas anderes, als sich selbst zu bespiegeln), — nicht das geläufige abzuwerten, nein, gar nicht. nur sich nicht davon bestimmen zu lassen, was menschen erwarten ...
verständnis dafür zu haben, ja, das schon, aber sich davon bestimmen zu lassen, nein, das nicht ...
"Nie soll man über sich selbst sprechen. Entweder lobt man sich, was Eitelkeit ist - oder tadelt sich, was Kleinmut ist." - Handorakel und Kunst der Weltklugheit, 117
alle diese bücher (s. u.) und publikationen im allgemeinen verkaufen sich unter der versprechung, dir in dieser UNSERER welt die stabilität und flexibilität zu verleihen, die dich hinreichend stark macht für aufgaben, deren inhalt du noch gar nicht kennst. so wird LEBEN als herausforderung oder als bedrohlich empfunden. damit diese rigide alternative, in der wir uns erleben, nicht wie ein berg in seiner ganzen größe sich vor uns erhebt, gibt es überall im angebot jene häppchen, die ein verweis auf das großeganze dieses bergs darstellen, aber sein wahres ausmaß verBERGen, nämlich eben den BERG des kaum-da-und-schon-wieder-weg-seins. diese diesesfalls doch sehr schiefe metapher hat den bruch in sich, den die welt der dinge kennzeichnet. nämlich den der unüberwindlichen unterschiede sagen wir mal beispielsweise von
cras ist lateinisch und heißt morgen, wo alles das hingehört, was du heute sollst besorgen.
wir könnten uns ja AUCH ein wenig treffen und all das bequatschen, was von realisation verschont bleiben möchte. seien wir doch ehrlich und reden ein wenig um den heißen brei herum, wir wollen uns ja nicht verrennen. liebe leute, kehrt in euch ein und labt euch an euren halb verwahrlosten + herumliegenden + nie gesprochenen sätzen und schickt den einen oder anderen ins freie ...
(hier sendet ein bAUCHgefühl expressis whatever auf der suche nach seiner matrix oder so ..