... auch wenn er nichts sagt. irgendetwas spricht immer aus einem (ihm) heraus, und sei es auch nur die zerrissenheit selber, die so oder so zum ausdruck kommt.
teilung bedeutet eben auch trennung in teile (ob informell oder tatsächlich); in gewisser weise nehmen die teile immer auch etwas mit aus ihrer vergangenheit aus einem ungeteilten ganzen: das ist der urgrund dessen, was wir MIT-TEILUNG (vgl. zellteilung) nennen, nämlich SICH mitzuteilen. der mensch kann gar nicht anders als sich auszudrücken. wir sprechen hier von ausdrucksverhalten im allgemeinen. selbst wenn ein mensch sich verweigert, verstummt und dergleichen, dann ist das ein ausdrucksverhalten, denn selbst die "verstummung" hat ein WIE
in diesem "urgründlichen" sinn ist mitteilung nicht kommunikation; dafür braucht es im weiteren bezogenheit, austausch, auseinandersetzung etc.
darelat. heißt geben; datum ist also das gegebene; die frage, wem etwas gegeben ist oder wird, setzt das, was gegeben ist oder wird, in den grammatischen dativ
diese personale bezogenheit des datum oder plural der daten zeigt die relativität von dem wie immer gegebenen (von daten).
was wir also modern unter daten verstehen, ist die informelle korrelation zwischen wahrnehmer und wahrgenommenem
was sich als unsere wirklichkeit beschreiben ließe,
wäre die gesamtheit aller daten, die sich uns, allen individuen, wie auch immer mitteilen.
ein individuum ist nur ein individuum, insofern es von anderen individuen unterschieden ist, wie ein gegebenes nur insofern ein datum ist, als es sich von anderen daten unterscheidet; wie bitte? was haben wir da gesagt (bekommen)?
Wind aus dem Mond,
plötzlich ergriffene Bäume
und ein tastend fallendes Blatt.
Durch die Zwischenräume
der schwachen Laternen
drängt die schwarze Landschaft der Fernen
in die unentschlossene Stadt.
v. rainer maria rilke
"die unentschlossene stadt" - das ist doch eine eigenartige wendung, "ein tastend fallendes blatt" - irgendwo in eine in bewegung geratene baumwelt segelt verloren, tastend herunter ein blatt wie eine selbstvergessene nachricht auf der suche nach einem empfänger. die schwachen laternen, d. i. eine desorientierte stadt. von individuen ist schon längst nicht mehr die rede. der mensch ist nur noch ein gerücht
die fotographischen bearbeitungen zeichnen sozusagen einen weg vom plastischen zum zeichnerischen nach
"Eines Morgens um acht Uhr stand ein junger Mann vor der Türe eines alleinstehenden, anscheinend schmucken Hauses. Es regnete. »Es wundert mich beinahe,« dachte der Dastehende, »daß ich einen Schirm bei mir habe.« Er besaß nämlich in seinen früheren Jahren nie einen Regenschirm.
In der einen nach unten grad ausgestreckten Hand hielt er einen braunen Koffer, einen von den ganz billigen. Vor den Augen des scheinbar von einer Reise herkommenden Mannes war auf einem Emailleschild zu lesen:
C. Tobler, technisches Bureau. Er wartete noch einen Moment, wie um über irgend etwas gewiß sehr Belangloses nachzudenken, dann drückte er auf den Knopf der elektrischen Klingel, worauf eine Person kam, allem Anschein nach eine Magd, um ihn eintreten zu lassen.
»Ich bin der neue Angestellte,« sagte Joseph, denn so hieß er. Er solle nur eintreten und hier, die Magd zeigte ihm die Richtung, nach unten ins Bureau gehen. Der Herr werde gleich erscheinen.
Joseph stieg eine Treppe, die eher für Hühner als für Menschen gemacht schien, hinunter und trat rechter Hand ohne weiteres in das technische Bureau ein. Nachdem er eine Weile gewartet hatte, ging die Türe auf. An den festen Schritten über die hölzerne Treppe und am Türaufmachen hatte der Wartende sogleich den Herrn erkannt. Die Erscheinung bestätigte nur die vorausgegangene Gewißheit, es war in der Tat niemand anderes als Tobler, der Chef des Hauses, der Herr Ingenieur Tobler. Er machte ziemlich große Augen, er schien ärgerlich zu sein und war es auch. ..."