dhonau: mit heruntergezogenen socken


Montag, 6. Juli 2009


verSÖHNung


     
also: männer, die frauen, ...
und umgekehrt, frauen die männer gemieden haben, hat es wohl schon immer gegeben. daß da prägende (erst)erlebnisse in der familie eine rolle spielen, liegt auf der hand.
setzt sich zudem zielstrebige leistungsorientiertheit, aufstiegswille, über generationen in unterdrückungsverhältnissen [s. die amerikanische herrschaft der weißen über die schwarzen (sklaven)] kumulierte energie in bewegung, die, wenn sie nicht in heißer wut verpufft, sondern kalt agiert wird, zu einer person führen kann, wie sie womöglich der vater m. jacksons war und ist, ein mensch von einer solch unüberbietbaren rücksichtslosigkeit und entschiedenheit. daß dabei hinwiederum der zugeschürzte filius alles andere sein will, als ein solcher MANN (der sich nimmt, was er braucht) ist doch hochplausibel. für das POP-geschäft ideal, denn es handelt ja nicht nur mit musik, sondern nicht zuletzt auch mit emotionen. wenn dann zudem noch eine solch familienspezifisch musikalische begabung dazukommt, die ja die bekannt wichtige politisch-historische rolle für die schwarzen spielte und spielt, dann haben wir schon einen schub, der sich, wenn er derart gewaltig sich in einem menschen versammelt, zu einer grandiosen, individuell gar nicht mehr zu erklärenden leistung verdichten kann. (auch mozart war nicht nur ein musikgenie, sondern auch in vielerlei hinsicht vatergetriebenes wesen mit außerordentlich infantilen zügen. seine menschliche entwicklung konnte mit seinem musikalischen genie auch nicht, oder doch sehr lange nicht mithalten.)
natürlich ist ein solcher mann wie der vater m.j.'s schrecklich, man kann ihn verabscheuen, natürlich, aber man braucht sich keinen illusionen hinzugeben: anders wäre ein solcher kampf gegen die bestehenden machtverhältnisse in diesem von weißen beherrschten zirkus nicht oder doch nur schwer vorstellbar zu gewinnen gewesen. erst die aktuelle neuzeit, in der sich auch die amerikanische wirtschaft in ihren desaströs-kapitalistischen aspekten offenbart hat, in der zeit bushs, in der dumpfeste männlichkeit in der welt ihre verheerenden spuren hinterlassen hat, ist ein mit allen politischen wassern gewaschener, aber eben nicht nur von frustration getriebener schwarzer wie OBAMA hervorgekommen. solch eine ausnahme kann nur zum durchbruch kommen, wenn die herrschenden verhältnisse abgewirtschaftet haben. selbst in bayern haben die mir-san-mir-stiernacken nicht mehr hochkonjunktur.
michael jackson ist ja auch deswegen für die menschen so unerklärlich interessant, weil er auch all die GENDER TROUBLES verkörpert, die nachhaltigen irritationen auf dem markt der geschlechterrollen. noch immer ist die krise unserer welt eine männliche. die frauen sind aber nicht weniger ratlos, weil sie die männer, die jetzt so in der gegend herumeiern, die keine autorität aus sich herausentwickeln können, die nicht zu neuer entschiedener kontur kommen können, auch nicht sonderlich attraktiv zu finden scheinen. und weil sie es noch nicht verstehen, mit männern klar zu kommen, die den guten tag einen guten tag sein lassen können. die versprechen natürlich auch nicht mehr, sterne vom himmel herunterzuholen. die holen oft was anderes runter ;-)
michael jackson hatte alle farben unserer zeit, aber, und das ist seine tragik, er hat das offensichtlich gefühlsmäßig sich draufschaffen können, aber nicht in ein entwickeltes bewußtsein integrieren können. aber das wäre ja auch schon überirdisch gewesen. in seiner musik schimmern aber all diese aspekte schon durch – und diese große sehnsucht nach verSÖHNung ...
        
     


        




dhonau, 09:14h
=zeit war`s

superstar   222

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