dhonau: mit heruntergezogenen socken


Freitag, 19. August 2011


hier zum vergleich die erstveröffentlichung:

hund noch tazu: interferierende äußerungen


Mittwoch, 28. Januar 2009

die barbaren, das waren bei den alten griechen diejenigen, die (das ist der lautmalerische anklang der wortbedeutung) unverständlich redeten und die sich also fremd anhörten. auf diese weise, das ist wie beim wort ausländer heute, sind erst mal alle, die nicht einheimisch sprechen, in einem topf. wir würden (in anderen zusammenhängen sagen können: die (kauder)welsch sprechen.
aus diesem phänomen des aus der perspektive einer vorherrschenden kultur (der römer) barbarisch fremden sind die germanen (und diese ihre bezeichnung) hervorgegangen. das waren zunächst auch nur die (auch sehr verschiedenen) stämme jenseits des limes (des römischen schutzwalls), die in für sie unzugänglichen regionen, sagen wir hinter sumpfwäldern, hausten, die nicht besetzt werden und auch anders nicht oder nicht so ohne weiteres in ihre "leit- oder führungskultur" eingeliedert werden konnten, daher blieben sie trotz der tatsache, daß sie einzelne stämme und stammesführer für ihren militärischen apparat dienstbar machen konnten, immer unrömisch, in ihren augen unzivilisert. aber wie immer haben die menschen vor allem vor denjenigen, die sich ihnen selbst gegenüber als resistent erweisen, auch gehörigen respekt.
so leitet sich daraus auch ab, daß, wer sich bei aller bereitschaft, sich in sublimere formen des zusammenlebens einzuüben, sich seines "barbarischen" ursprungs erinnert, noch mehr, der sich in einer wie auch immer bejahenden weise auf sein herkommen beziehen kann, ohne dorthin zurückzuwollen, der wird zu einem tragfähigen und belastbaren sozialen selbstbewusstsein kommen können.
der ursprung des germanischen, im weiteren des deutschen liegt also, könnte man pointiert sagen, auch in der "paranoia" der weltmacht roms, aus deren perspektive alle jenseits des limes GERMANEN waren – eine komplexitätsreduktion, eine vereinfachung, ein kampfbegriff.
zu jeder identitätsbildung gehört offenbar ein externer blick. das, als was du giltst, als was du angeschaut wirst, gehört zwangsläufig in den prozess jeder (sozialen) identitätsbildung. nur wenn wir das verstehen, können wir offensiv mit den gesellschaftlich bedingten kränkungen, mit unseren sozialkomplexen in unserem "vorindividuellen gepäck" umgehen. du bist auch das, was andere in dir sehen, das gehört auch in deinen einfluß- und geltungsbereich, auch; gerade wer sich dadurch nicht festlegen lassen will, muß das vor sich selber, paradoxerweise, anerkennen, meint dhonau


die kommentare:

nalu, 6. Feb 2010, 22:51
und daher mögen die menschen ihre masken ja so sehr, von denen sie wissen, dass diese gesehen werden, denn die sehen ja immer gleich aus, von außen, von innen, da passiert ja nix, da gibts kaum überraschungen, wie fein, und das macht dann den idioten aus, und den star, der die masken schneller wechselt als man sehen kann, oder sie verliert und neue findet, bis man sich fragt, was ist das eigentlich, eine maske, und was ist darunter, oder natürlich: davor

dhonau, 7. Feb 2010, 00:06
und die bedeutung von persona ist ja maske, nicht wahr.

tomm tiefer, 7. Feb 2010, 00:10
ach was?

dhonau, 7. Feb 2010, 00:15
yes!

tomm tiefer, 7. Feb 2010, 00:22
krass

dhonau, 7. Feb 2010, 08:39
ja, ...
weil dadurch der "zwiebelaspekt" (von menschlicher persönlichkeit) klar wird, der besagt, daß ein mensch, wenn er aller verkleidung/maskierung entledigt ist, nicht der echte, sondern ein geschichtsloses u. gesichtsloses etwas, ein gar nichts, dabei herauskommt.
die art, wie ein mensch sich zeigt und versteckt (hält) – das ist persona.
auch der fasching/ die faßnacht/ der karneval gibt den menschen ja die möglichkeit, verborgene bzw. versteckte bzw. geheimgehaltene bzw. unterdrückte, nicht gesellschaftsfähige aspekte der eigenen persönlichkeit zu leben bzw. zu verraten.
der mensch ist das sich schämende (des sich seiner blöße bewußte) wesen, das in der sozialen wirklichkeit (in der sphäre von mit-, neben- und gegeneinander) lernt, sich bedeckt zu halten, strategisch zu operieren, usw.
das wird zwar oft kritisch betrachtet. wer das aber gar nicht tut, wirkt distanzlos, schutzlos, tölpelhaft, IDIOTISCH
all diese aspekte, glaube ich, verdeutlichen den semantischen zusammenhang der ursprungsbedeutung von MASKE mit dem heutigen gebrauch von PERSON

wie kommt jetzt das roche-thema hierher? – von und zu, wahrscheinlich!



völlig überflüssig, sich irgendwo, außer vielleicht in inbegrifflichen halböffentlichkeiten, als leser charlottens zu outen, nein, doch, soweit ist herr von und zu noch nicht, wie er sagt, er muß erst noch ein seminar belegen in einer halbuniversität, wo blaues licht in den hörsaal dimmert, um sich, sagen wir mal auf VORDERMANN zu bringen (um eine sattsam aus dem rennen gekommene wendung ihrer schließlichen bestimmung zuzuführen).
he, schreit, der prekäre edelstudent von der kanzel herunter, nachdem der professore sich außerstand erklärt hat, das mikrofon zu lutschen, he, ihr laffen, schreit er zu den halbnackten im auditorium, von jetzt an gilt, alles, was geschieht, wird SEX heißen. denn, wie unsere göttin charlotte verkündet hat, ist dies die einzige möglichkeit, DAS ALLES auszuhalten, wenn es nämlich unter diesem titel segelt — über das weite endlose meer alles seins

(c) dhonau

wie kommt jetzt das roche-thema hierher? – von und zu, wahrscheinlich!



völlig überflüssig, sich irgendwo, außer vielleicht in inbegrifflichen halböffentlichkeiten, als leser charlottens zu outen, nein, doch, soweit ist herr von und zu noch nicht, wie er sagt, er muß erst noch ein seminar belegen in einer halbuniversität, wo blaues licht in den (c) dhonau hörsaal dimmert, um sich, sagen wir mal auf VORDERMANN zu bringen (um eine sattsam aus dem rennen gekommene wendung ihrer schließlichen bestimmung zuzuführen).
he, schreit, der prekäre edelstudent (c) dhonau von der kanzel herunter, nachdem der professore sich außerstand erklärt hat, das mikrofon zu lutschen, he, ihr laffen, schreit er zu den halbnackten (c) dhonau im auditorium, von jetzt an gilt, alles, was geschieht, wird SEX heißen. denn, wie unsere göttin charlotte verkündet hat, ist dies die einzige möglichkeit, DAS ALLES auszuhalten, wenn es nämlich unter diesem titel segelt — über das weite endlose meer alles seins




dhonau, 21:27h
=zeit war`s

mensch und gesellschaft   382

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wenn, ja wenn "persona" mal nicht von per-sonare käme, dann hätte ich auch nicht das gefühl, daß ethymologie eben etwas landesspezifisches ist. "per-sonare" kann für den gefühlten norditaliener nur ein begriff des theaters sein. "um es zu hören"=personare, ganz im gegensatz zum barbaren, den man eben nicht hören und verstehen kann ;) oder so

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ach herrje, ich sollte öfter mal erst den ganzen Text lesen, bevor ich mein instant mustard ausschreibe.
Ich fand Ihre Kommentarsicht etwas venedisch düster. Persona ein wenig negativiert als das, was verdeckt, die Person als eine Maske. Vielleicht erschafft sie sich aus sich selbst heraus, bzw vorwiegend aus dem Vorangegangenem, nicht um etwas zu verbergen, sondern um überhaupt etwas zu sein.
Bei Menschen mit Perönlichkeitsstörungen tritt dieser Aspekt oft deutlich in Erscheinung. Und ohne ein festes Ich auch kein Du und Ihr, sondern die Person als Konglomerat, eine Verdichtung in der Zeit, in einer wieder grösseren Verdichtung, der Gattung Mensch. Das Dasein, eine zu vernachlässigende Grösse. Das is jetzt auch wieder negativ. Wir bleiben bei der Maske.

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