dhonau: mit heruntergezogenen socken


Dienstag, 20. September 2011


abramczik
ist überall und
nirgendwo




was hat abramczik, was hat er mit dem letzten, man muß schon sagen, ziemlich überladenen dhonau-beitrag, diesem hybriden gebilde, zu tun?

nichts.

diese überladenheit, das ist nicht allein das dhonau-problem.
der kasus knaxus ist der mensch:

der mensch fürchtet die grausamkeit der natur und begeht grausamkeiten von roh gewalttätig bis subtil pyschotechnisch. und er transponiert das grausame der wildesten naturgewalt ins informell-geistige und sie ins unkenntliche. und dort, wo die grausamkeit sich vor dem mensch selbst verbirgt, dort schlägt sie umso ungehinderter durch. ein modell dieser grausamkeit ist der mörder, den seine umgebung bis dato nur als treusorgenden familienvater kannte etc.

kein wesen fühlt sich so zuständig für die ganze welt wie der mensch. der mensch leidet in der winner-gesellschaft für die looser, ist lobby für die bemitleidenswerten und gelangt so zu REPUTATION.

grausam ist das.

ja, eine seiner größten raffiniertheiten ist es, einen gott erfunden zu haben, der für uns eine abspaltung schizophrener göttlichkeit als SOHN auf die welt gesandt hat, um alles leid auf sich zu nehmen, — und also weilet nun unter uns menschen ein hybrid aus mensch und gott, ein unbestimmbares zwitterwesen, das einen kontrast darstellt zu unseren begriffen, die auf schärfe und genauigkeit gestellt sind und uns doch immer wieder in dem allgemeinen diskurswirr ins chaotische zu entgleiten drohen.

es ist also, meint dhonau, doch sehr einsichtig, daß wir uns das thema mensch auf eine distanz bringen, die das DRAMA mensch in prosa übersetzt.
natürlich geht dabei temperatur flöten. alles gerät ein wenig ins wissenschaftlich klinische, sodaß wir uns wie ein arzt, der alles leid so ins sachliche heruntergekühlt, als wäre er selber ein gott, aber nicht wie der gottessohn ein mitfühler, sondern wie ein richtiger gott eben, einer, der über allem schwebt, der in nichts involviert ist, dem jeder mensch gleich gilt, und darum kommt dieser unser gott auch so gleichgültig rüber.
ein anderes wort für gleichgültigkeit aber ist souveränität.
souveränität freilich istz niochts zum lachen, denn wenn der souveräne sich heiter gestimmt zeigt, dann kommt er gern ins joviale, ins gönnerhafte (von oben herab), ins betont nachsichtige, das aber steht doch nur einem richtigen (=coolen) gott zu, und in der tat kommt der begriff des jovialen von iovis, das ist das lateinische wort für den großen gott jupiter.
quod liquet iovis non liquet bovis. = was dem jupiter erlaubt ist, ist dem ochsen noch lange nicht erlaubt – so geht das sprichwort
wir sehen diese erfindungen des menschen, die geschichten, die in unzähligen schichten (der mythologischen überlieferung) in unsere gegenwart aus langer vorzeit in unsere gegenwart hineinreicht, kündet von diesem großen gegensatz des souverän-autonomen in nichts involvierten (neurosenfreien) herrschers und dem in alles verstrickten, leidversessenen, neurotisch bewegten mitfühlers.

dieser gegensatz markiert das soziale feld, das unsere gattung als eine solche hervorbringt.

darum ist es wichtig, ein sensorium, eine technik, ein knowhow zu entwickeln, das die temperaturen zu regeln hilft, um uns für dieses soziale klima ein wenig wetterfest zu machen

ach ja, abramczik ist einer wie du und ich, manchmal schimmert das göttliche durch ihn hindurch und manchmal auch das erbärmliche. abramczik ist überall und nirgendwo. es gibt ihn —
und es gibt ihn auch nicht.


dhonau, 20:54h
=zeit war`s

das soziale wesen   408

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