dhonau: mit heruntergezogenen socken


Sonntag, 26. Juni 2011




dieser artikel unter dem titel: "Schlank, gutaussehend und verhasst" in der SZ vom wochenende hat in dem zwischentitel "Der Spott über den verwöhnten, ich-starken Nachwuchs hat einen konservativen Hintergrund" einen konstrastierenden akzent.

hier weitere zitate:




"Die neuen Edeleltern: Sie leben sorglos in großen Altbauwohnungen, kaufen Bio-Gemüse, Landbrot und Fleisch aus artgerechter Haltung und stellen ihre Kinder in den Mittelpunkt des Lebens.

Da ist zum Beispiel "Carlottas Spaß" von Ulrike Draesner, eine Erzählung aus ihrem neuen Band "Richtig liegen. Geschichten in Paaren" (Luchterhand, München 2011), die so beginnt: "Man konnte im Gefängnis stecken, in einer psychiatrischen Anstalt mit Gittern vorm Fenster und Chemie im Hirn oder in einem der Regierungsgebäude umgeben von Leibwächtern, Panzerglas und fünffachem Ganzkörper-Scannerschutz, nichts war so sicher wie ein von Müttern bewachter Spielplatz zu Beginn des neuen Jahrtausends in Berlin." "



"Und so sehen eben viele die neuen Familienverhältnisse im akademischen Bürgertum. Die Grundzüge sind schnell beschrieben: man lebt materiell sorglos bis luxurierend in großen Altbauwohnungen mit frisch abgezogenen Dielen, man kauft Bio-Gemüse, Landbrot und Fleisch aus artgerechter Haltung, [...] ihre Kinder in den Mittelpunkt des Lebens. Sie wollen "Edeleltern" sein, wie es in der taz einmal hieß, die Kinder sollen dem Leben Sinn verleihen.

[...] ausstaffiert wie kleine Lords und Ladys und so mit einem "me first"-Gefühl geimpft, zugleich müssen sie höchsten Ansprüchen genügen, Klavier spielen, Ballett tanzen, am besten Mandarin lernen. [...] Die Mütter aber, West-Frauen, [...] im Müßiggang zwischen Spielplatz und Café, wo Latte macchiato getrunken wird (und nicht etwa der Café au lait, ...)."



"Und so sehen eben viele die neuen Familienverhältnisse im akademischen Bürgertum. Die Grundzüge sind schnell beschrieben: man lebt materiell sorglos bis luxurierend in großen Altbauwohnungen mit frisch abgezogenen Dielen, man kauft Bio-Gemüse, Landbrot und Fleisch aus artgerechter Haltung, und, dies vor allem: die Frauen stellen ihre Kinder in den Mittelpunkt des Lebens. Sie wollen "Edeleltern" sein, wie es in der taz einmal hieß, die Kinder sollen dem Leben Sinn verleihen."

"... ausstaffiert wie kleine Lords und Ladys und so mit einem "me first"-Gefühl geimpft, zugleich müssen sie höchsten Ansprüchen genügen, Klavier spielen, Ballett tanzen, am besten Mandarin lernen."
sprach man einst von tenniseltern, wenn in kinder wie in ein unternehmen investiert wurde, so sind heute die INDIVIDUALISTEN-eltern hinreichend gut darin geschult, zu wissen, wie ein mensch gePUSHed werden muß, um in der optionalen welt an die entscheidenden register kommen zu können. es ist ungefähr derart, daß diese youngster schon frühzeitig darauf eingestellt sind sozusagen vor laufenden kameras textsicher die botschaft moderner individualität aufsagen zu können

"Hinter der Kritik an den Müttern steht das Ideal der Natürlichkeit, das gerade die Frauen seit je regiert. Die Mutter soll sein wie der Bär in Kleists "Marionettentheater": unbeirrt von Technik und Künstlichkeit mit sicherem Auge das Notwendige tun - aber auch nicht mehr. Das Natürliche steht in hohem Ansehen, das ist nicht überraschend. Wäre es anders, hätte "Über das Marionettentheater" seine kanonische Geltung längst verloren. Aber dass die Missgriffe des Künstlichen unvermeidlich sind, seitdem wir von dem Baum der Erkenntnis gegessen haben, das ist ja auch gut bekannt. Für die Mütter soll das nicht gelten? Das Übermaß der Kritik an ihnen zeigt, dass viele und ausgerechnet viele Linke noch ein Problem mit der Emanzipation haben."

"Zwei andere Berliner Hassgruppen, die zugezogenen Schwaben und die Touristen, geben vielleicht einen Hinweis. Sie leben aus eigenen Mitteln, eine Provokation für den Altberliner, der gern betreut wird oder betreut. In ihrem Programm zur Abgeordne- tenhauswahl im September haben die Grünen ihr Ideal der betreuten Stadt noch einmal ausgebreitet. Die Mutter aber, die sich um ihr Kind selbst kümmert, macht da nicht so ganz mit, sie will wohl was Besseres sein."




dhonau, 18:37h
=zeit war`s

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