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(hvs-68) männer sparen
ein thema aus | | |
herr VON + ZU befand sich in einer runde, in der sich ein paar menschen, so schien es jetzt, zusammengefunden hatten, sich ein wenig zu sortieren, gelegenheit zu haben, sich durch die worthandlung zu besondern, sich durch das abgehandelte wort voneinander zu unterscheiden. und so waren die teilnehmer, ausnahmslos männer, alsbald auf das thema FRAUEN gestoßen, zwangsläufig, wie man meinen könnte, doch das schien ihnen selber zuletzt klar zu sein.
von und zu scheußenbach, der schreckliche baron, ließ sich hinreißen und ironiserte gegen die MODERNE FRAU. er, der tapfere unter den einäugigen, der unverdrossene unter den begriffsstutzigen, der wandersmann unter allen stubenhockern, bewundere vor allem die erfindung des MULTITASKING (eine raffinierte ummantelung der weiblichen konzentrationsschwäche). der modern-irritierte mann (in dieser eher altmodernen ausprägung mittlerweile schon wieder im verschwinden begriffen) ist insgesamt ein wenig versteift, wenn er das so sagen dürfte, nicht wahr, sprach da der prekäre freiherr in seiner betont elaborierten art, nicht wahr. da war es an dem feinsinnigen freigeist aus einer metzgerdynastie, sein name tut hier nichts zur sache, jenes furchteinflößende wort in seiner ganzen lapidaren lautsinnlichkeit über die lippen rollen zu lassen: F..RR..AUUUU...EN
frauen wollen männer, aber was für welche, ist, scheint mir, unklar, so unklar, das in ihm, dem luxurierten abkömmling des schlachtadels, langsam der verdacht aufsteige, das ziel sei diese unklarheit selber, die das geschäft der desorientierung der männer betreibe, nicht wahr.
der von sich selbst erheiterte, altgewordene vertreter der metzger-jeunesse dorée ließ ein nachhallendes schweigen folgen, damit die hier versammelten endlich zu dem wohldosierten beifall kommen konnten, zu dem die whiskytrinker (glenfarclas oloroso sherry cask, also ein in alten sherryfässern gereifter single malt whisky) gerade noch in der lage waren, nicht wahr.
frauen, sprach da der inbegriffliche DRITTE, das sei ein thema für sich, nicht wahr ...
da lachten die 4 männer — prophylaktisch. |
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(hvs-67) herr von scheußenbach der kosmo-aristokrat (collagierte neuedition)
herr von scheußenbach ist ein wenig, also wirklich nur ein wenig, ein kleines bißchen, ein klitzekleines beißerchen redselig und vielleicht auch albern gestimmt. das hat ihn hinaus in die stadt getrieben. er führt sozusagen seine DEPLAZIERTHEIT spazieren. oder heißt es nach neuerer rechtschreibung: deplaTZhiertheit spaTZieren? da fällt dem geneigten chronisten ein (auf dem stuhl sitzend und doch aus dem steg-reif), daß er mal einen cartoon vor zig jahren vor sich hatte, das zeigte (bild 1) einen hundebesitzer, der zu seinem hund PLATZ! sagte, und (bild 2) schon (peng!) platzte der folgsame in tausend hundefetzen. vielleicht hatte unser herr von und zu scheußenbach aus scheußenbachhaußen eine nuance von diesem witz in seinem gefühl der depla(t)ziertheit mit sich getragen, mit welchem er in die stadt spaziert und an diesem studentencafé schon halb vorbeigegangen war, als er sich entschloß, auf der stelle kehrt zu machen und in eben jenes einzubiegen und schnurstracks an die theke zu wackeln und der studentenbedienung unumwunden beizubringen, daß er in die stadt gegangen war, ohne irgendeine genaue vorstellung zu haben, was er eigentlich in ihr zu tun gedächte. auf diese weise sei er in dieses café, das offensichtlich für junge unfertige menschen bestimmt sei, gekommen, er, der überhaupt nicht mehr junge, dafür aber umso fertigere mann frage sich nun, ob sie nicht irgendeine ecke für verirrte deplazierte hätten, wo er ein wenig rast halten könnte? sind Sie raucher? ja, gab der von scheußenbach zurück. dann können Sie sich draußen hinsetzen. wenn Sie wollen serviere ich Ihnen ein witzki handwarm. haben Sie einen GLENTHANATOS? nein, diasporium der deplazierten tut mir leid, aber wäre Ihnen mit einem GLENEROS gedient? so saß der herr von und zu bald auf einem thonet vor dem lokal und schaute leer und zufrieden in die stadtwirrnis hinaus, bis er endlich einen veritablen SPATZ im visier hatte, der da in einer pfütze stand und aber so was von blöd in die gegend glotzte. mein gott, dachte der herr von scheußenbach da, mein gott! | herr von scheußenbach will butoh eurobutoh das ist das existenztheater das sagt urknall hat es nie gegeben, aberaber in jeder sekunde gibt es den urknall den sekundenurknall jede sekunde ist ein knall vergleichbar mit dem knallgetränk das wir sekt nennen andauernd knallt es in einem fort, aber diskret – im gegensatz zum: kontinuum (des ununterbrochenen). herr von scheußenbach sagt alle die einen anfang haben wollen den anfang finden wie mit einem ariadnefaden den weg finden zurück und heraus aus ihrem leben vor ihr leben und einmal ihren anfang in den händen haben wollen, nicht wie diesen real-bewußtlosen anfang nein die wollen also sogar noch vor diesen anfang kommen um den anfang des anfangs zu verstehen; aber es gibt keinen wahren (individuellen) anfang genauso wenig wie es einen universalen gibt, auch kein ende natürlich, denn das leben, die existenzweise des einzelnen aus einem vielen heraus, taugt nicht zu einem universalparadigma, es gibt kein absolutes muster, nach dem alles gestrickt ist, nein, das gibt es nicht, weil es nicht einmal ein GEBEN gibt, sagt ein professor ohne lehrbefugnis im haus des herrn v. scheußenbach, der von sich sagt, er ist ein durch sich hindurchgehender im pandämonium der selbstbezogenheiten ( freie radikale ) so heißt die diversifizierende kraft, welche unzählige verschiedenheiten der menschen-typen hervorbringt wie diejenigen, die voll und ganz sie selber sind, so satte persönlichkeiten wie der KERNER vom fernsehen oder solche die in augenscheinlicher differenz zu sich selber ihr leben fristen wie der HARALD SCHMIDT ebenfalls vom fernsehen oder auch solche die sich andauernd optimieren müssen wie eine nie versiegende resource in einer art selbstausbeutung etc etc herr von scheußenbach verkörpert den typus des neben sich selbst stehenden in vollendung, herr von scheußenbach ist in außerordentlicher eleganz DANEBEN. unbrauchbar im sozialen sinn. sehr nützlich in einem übergeordneten sinn, denn von ihm geht nullkommanix die ausstrahlung weg, er könne auch nur irgend jemandem in irgendeiner klitzekleinsten angelegenheit helfen, er gehört nicht im ansatz zu irgendwelchen seilschaftsfähigen menschen, netzwörkern. aberaber er ist der tröster ohne worte er ist der endzeit-typus, er veranschaulicht den von der todesnachricht gehetzten menschen, daß es ein leben gibt ohne rechtfertigung ein leben ohne sinn frei von sinn frei von allem vorher nachher absolut frei unheimlich frei frei vor allem auch von sich selber ein leben das nicht jede sekunde (in der urknall-kaskade) festhalten will in erinnerungsalben. herr v. scheußenbach ist ein priester ohne religion ohne gemeinde ohne bethäuser herr v. scheußenbach ist ein könig ohne reich herr v. scheußenbach ist nicht einmal herr von scheußenbach wie diese ICHe, die sagen: ich bin ICH, nein so was vulgäres könnte herr von scheußenbach nie sein, denn er ist ein KOSMO-ARISTOKRAT (ohne stammbaum, versteht sich, ohne vor- und nachfahren)
hier endet der im titel angezeigte, neu aufgelegte ältere dhonaubeitrag zum thema kosmo-aristokrat. | eben, donnerstag, den 13. oktober 2011; 12:30 h, ereilt uns über eine im referrer angezeigte google-suche ein älterer begriff von kosmo-aristokrat — o heiliger schauer, und also der ordnung des altgriechischen stadtstaats verpflichtet. ABER. wenn wir zetbe daran denken, daß im sujet der alten amerikanischen western das grundmuster war, daß in irgendeiner stadt gewalt und willkür herrschte, die von der oligarchie, meist der mächtigsten viehzüchterfamilie, ausging, die alles einschließlich des marionettensheriffs in der hand hatte, bis endlich ein fremder held in die stadt kam, sich den stern ans hemd heftete und für recht und ordnung mit dem schnellsten aller revolver sorgte — da war LAW & ORDER kein reaktionärer begriff, sondern markierte eine utopie von der gleichheit vor dem gesetz und von unumschränkt geltender gerechtigkeit. UND. so ist der kosmo-aristokrat ein ruler, der maßstäbe setzt, was manieren und gezielte absenz angeht an den tresen dieser welt. saufen, aber nicht umkippen. dasein und zugleich fort. ganz ohr für den jeweils übernächsten, nicht wahr. alle nur beispielsweise gesprochen, nicht wahr?! das utopicum ist, der infamen individualitätsideologie das zu nehmen, was wir access nennen. nicht mehr per mausklick zur verfügung stehen, dasein und doch fort, nicht wahr?! |
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(hvs-66) am unterscheidungsrand vom allgemein alltäglichen (gesellschaftlicher vereinbarung, dem konventionellen) zum abweichend individuellen
eine epikureische geschichte
für die hartelinie |
es war an einem schönen zappendusterdonnerstag, herr v. u. z. scheußenbach langweilte sich gar nicht wenig, saß da, vor, neben oder in seinem teller, und rang um eine träne, preßte und preßte, bis ihm endlich ein dicker tropfen zwischen die beine klackste. solche dinge tat er, wenn er mit sich alleine war. mein gott, dachte er, es ist als hätte ich meine höchsteigene nummer gewählt, schon klingelt es am anderen ende der langen leitung. ist das lustig, höre ich mich sagen. aber so als würden mich die worte, die mir da entkommen und doch an mich selber gerichtet sind, hinter sich herziehen. worte, die schon lange nicht mehr im gebrauch waren (brachland). manche, die ich nur aus der ferne zu kennen (strangeland) schien, nie benutzt hatte. so wie "krümel" zum beispiel. seltsam. KRÜMEL. immer wieder sprach ich es laut vor mich hin. es klang mit der zeit immer ekliger. immer hohler, es tat mir richtig weh im resonanzkörper. krü-mel, krü-mel, krü-melll scheiße, dachte ich, scheiße, totale scheiße. ich war von den socken, endlich wußte ich, daß ich nichts, also beinahe das NICHTS (in einer rudimentären form des prädizierens – oi!!) (aus)sagen KONNTE (also dazu beFÄHIGT war), nicht, wie es etwa von UNFÄHIGEN politikern gesagt wird, daß sie redeten, ohne etwas zu sagen. so ein allgemeines gequatsche der LEUTE halt, wenn sie über diese kaste herziehen. nein, ich konnte so ein wort, irgendeines hinstellen und durch bloßen gebrauch implodieren lassen. mein gott, war mir schlecht, es war als würden sich mein hirn, von zelle zu zelle, mit sich selber unterhalten, und mit nur diesem einen ziel, nämlich MICH unbeteiligt zurückzulassen. krank, absolut krank, dachte ich, und beschwor mein zwerchfell, ruhe zu geben. vergeblich. ich versank regelrecht in einem mich umwölkenden donnerkrachenden lachen. seit ewigen zeiten meide ich meine gesellschaft. halte mich zurück. oder gehe mir aus dem weg. ja. aber. kommt mir wieder so ein freilaufendes opfer unter, so ein schwach eingehegtes, von allzuvielem gebrauch verschontes wörtlein, dann gebe ich das kommando und packe es beim SCHOPFE (in diesem altem "e"-dativ), setze es aus in einem unerprobten zusammenhang mit quasi herumstehenden anderen wörtern. man könnte dieses verfahren die neurotisierung des normierten gebrauchs nennen. ein verflüssigungsverfahren, das hier unserem mit-blogger hartelinie gewidmet ist. |
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(hvs-65) (7) — zum thema übung, wiederholung, alltag
oder einfach: BJÖRK (das außen in unserem innern)
| herr von und zu scheußenbach aus scheußenbachhausen ist weltweit bekannt als apologet des alltags. und so schaut er in die runde seiner zuhörer weit und breit, als wollte er die gesichter erst erschaffen, die seiner rede beiwohnen: verehrte damische und herrische! wie das atmen, das Sie im leben hält, lebt der alltag von dem hingegebensein an das JA und NEIN, das AUS und EIN. wie oft Sie sich auch abgeschnitten, einsam oder isoliert fühlen mögen, Sie stehen, solange Sie leben im austausch mit Ihrer umgebung. auch wenn Sie ein ganz großes NEIN verkörpern zu dem, was WELT sein will, Sie bauen sie mit, so oder so, Sie sind beteiligt, Sie gehören dazu, gerade auch, wenn Sie ein AUSSEN im INNEN repräsentieren, helfen Sie durch ihre bloße existenz schon, das GANZE (unserer großen und kleinen gemeinschaften) nicht in luftdichter versieglung ersticken zu lassen, sondern hinreichend OFFEN zu halten. darum rufe ich allen, die sich als AUSSENSEITER fühlen, vielleicht gar an den rand gespült wähnen und von LIEBESENTZUG geschwächt, ja, rufe ich all diesen zu: seid euch eurer großen aufgabe bewußt, geht erhobenen hauptes durch all die fröstelnden gemeinschaften hindurch. ihr dürft diese eure sogenannte desintegriertheit leben, ihr müßt euch nicht dem zwang unterwerfen, so zu sein wie all die anderen (die es ja so gar nicht gibt). ohne euch ersticken sie alle. ihr leistet liebesdienste, wenn ihr euch agiert und nicht wie die ungeliebten opfer herumlauft. versteht die, die euch nicht verstehen, aber kriecht nicht wie die geprügelten hunde in irgendwelche wimmerecken.
ich, beschließt der freiherr seine rede, werde mich jetzt ein wenig dem alltag hingeben, etwas die wohnung aufräumen, brot einkaufen und bier. aber zuerst wasche ich mir die haare, föhne sie und zaubere mir eine frisur hin, äh, die sich gewaschen hat ...
wieder einmal sehen wir hier und dort, daß die hochkomplexe leistung rsp. das hochkomplexe geschehen, ein mensch zu sein, sich darin zeigt, die hoch- gegensätzliche abgrenzung/selbstsetzung (individuierung) versus durchlässigkeit/ver- bundenheit/austausch (sozialisierung) in ein integral zu übersetzen rsp. als ein integral zu erleben | |
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(hvs-64) (1) — übung wiederholung alltag
immer das gleiche du mußt ins kloster wenn du das verstehen lernen willst
herr v. u. zu scheußenbach geht gern spazieren zum beispiel in einer zeitschriftenlandschaft. Sie glauben gar nicht, meine damischen herren, was es da alles zu bestaunen gibt. heute, am dienstamvolkstag, stieß der freie herr aus einstmals erniedrigten schichten auf ein monasterisches blatt. da hielt er inne, denn das war es, was ihn schon immer am thema interessiert hatte, diese bereitschaft, in der welt sich derart abzuschließen, als gäbe es eine schlüssige methode, sich aus ihr zu lebzeiten schon für lebenslang zu verabschieden. ja, diese umständliche, keine umstände scheuende erklärung, meint das klaustrophile leben im kloster. was unseren herrn von scheußenbach insbesondere interessiert, ist der begriff der regula (siehe zum beispiel die regula benedicti). wir kennen regel als ausdruck für die weibliche monatsblutung. das, was jeden monat wiederkehrt. damit sind wir schon, sagt der meister kommunikativer diabolik, bei einem grundlegenden begriff des lebens. das zu befruchtende ei "wartet" auf den impuls, der das leben wiederholt. diese übertragung sichert die erhaltung der gattung. die regeln, die sich jede gemeinschaft (explizit oder implizit) gibt, betrifft das alltägliche zusammenleben der einzelnen. da kommt dem freiherrn ein bitterer lacher auf. denn einst hatte er einer dame seines begehrens ins ohr geflüstert, mit ihr das alltägliche leben teilen zu wollen. er hatte zu ihr in warmen, einfühlsamen worten gesprochen, wie schön es doch sein muß, tag für tag gemeinsam auf dem ehelichen sofa zu sitzen und sich der television hinzugeben. natürlich wollte er der armen einen schrecken einjagen, wußte er doch, daß sie aus der fraktion der antibürger stammt, die sich das ideal auf die fahne geheftet haben, kein tag solle wie der andere sein. wenn die sogenannte routine, das karussell des immergleichen täglichen tuns, das leben auf sparflamme bringe, dann gibt's nur eines: auf und davon. aber das principium des lebens ist wiederholung: zellteilung, atmung, herzschlag, frühling-sommer-herbst-winter, erddrehung, geburt-tod, etc. und so ist auch der begriff der regel in seiner allgemeinen geltung höchst ambivalent. die regel ist das ausformulierte muster, das zur nachahmung, wiederholung dient. zugleich wird ein allzu offensichtlich nach solchen regeln geführtes leben als anti-leben angesehen. dennoch kommen wir um gewisse regeln nicht herum. eben alles, was schon von natur zyklisch ist. und im begriff des zyklus als dem stärksten bild des wiederkehrenden: der kreis. das, was kreislauf ist, etwa blutkreislauf, der kreislauf der jahreszeiten, wasserkreislauf, ist mehr oder weniger nahe am prinzip des lebens. auch wenn wir von der mühle des lebens sprechen ist der aspekt des immerwiederkehrenden angesprochen. der freiherr von scheußenbach lacht auf, da er in die runde seiner flüchtigen zuhörer schaut |
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(hvs-63) leben auf der grenze (seiner sprache) oder: die erfindung von INNEN- und AUSSEN-WELT
der aus den zeiten herausgefallene freiher v. u. z. scheußenbach
ich befinde mich vermutlich in der mitte meines lebens. immer häufiger aber ertappe ich mich dabei, irgendwo unterwegs, nicht mehr zu wissen, wo ich hinwill, und ziellos durch die strassen zu trotten. ich scheine dann von nichts anderem getrieben zu sein, als nur irgendwie an einen ausgang zu kommen. die mitte, das ist der ort, wo alles in den blick kommt, ein grauslicher ort, ein dazwischen, ein auseinander, ein zusammen, bruch und brücke zugleich, der ort der erinnerung schlechthin, und doch fühlt sich ein mensch nirgendwo mehr draussen. in der mitte kommt alles zum stehen, der jähe tempoverlust lässt einen herausfallen, aus dem leben, aus der zeit, aus der verbindung mit den mitmenschen. die frage ist, muss das erzählt werden, muss das aufgeschrieben werden, vor mich hingestellt sein; muss ich herauskommen, von dort draussen, und aus dieser meiner fremde herabschauen können – auf das buch [1], in es hinein. ich muss in diesem buch [2] an den anfang kommen, meinen anfang, dem heiligen moment des aufkeimenden einbrechens in diese – welt.
- oder a. weblog
- was ist denn ein buch dieserart anderes, als ein nicht vollendbarer versuch, sein leben wie von außen abzurunden, gestalt zu verleihen
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(hvs-62) wir bitten um Ihre geschätzte aufmerksamkeit!
don cojote liest in der zeitung von dem wechsel harald schmidts zu SAT 1, er, dirty harry, sei im BILDUNGSKANAL ARD von "dirty" programmatisch zur verwaltung seiner GELANGWEILTHEIT von sich selber und der medienwelt abgedriftet. so, als wäre er nur vor die kamera gegangen, um coram publico, wie es im sender für hochqualifizierte wohl hieße, verbale gähner durch den äther zu schicken. ja, sagt da don cojote (alias herr von und zu scheußenbach aus scheußenbachhaußen), wenn das tatsächlich so wäre oder gewesen wäre, dann müsse er, der prekäre aristokrat sagen, ja, das ist doch wunderbar, das ist ja außerordentlich zu begrüßen, daß einer in der welt der aufgekrempelten und hochmotivierten und dauererregten und yes-we-can-überall-und-immerfort-muscleshirt-pfeifen einmal resistenzen entwickeln kann, indem er entspannungstechniken öffentlich vorführt, wie sie in den glücksmomenten der gelangweiltheiten angesichts von immer neuen unfaßbaren rekorden und goldmedaillen verborgen liegen. ein herzhafter tatächlicher oder verbal oder auch anders ausgedrückter gähner, mit betonung auf herzhaft (im gegensatz zu diskret zur seite), kann da kettenreaktionen, im günstigen fall von sehr vielen und im utopischen fall von ganzen bevölkerungen, auslösen. stellen Sie sich einmal vor, richtet sich don cojote ganz persönlich an jeden einzelnen von Ihnen, liebe unverdrossene leserschaft, stellen Sie sich also einmal plastisch vor, alle einwohner würden einmal wie EIN MANN aufstehen und synchron gähnen, fünf- bis zehnmal, herzhaft, versteht sich, und gedehnt, ausgedehnt — dagegen wäre die deutsche wiedervereinigung ein laues lüftchen, nicht wahr? |
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(hvs-61) herr von scheußenbach geht spa...TSTS...ieren und trifft auf einen spatz
herr von scheußenbach ist ein wenig, also wirklich nur ein wenig, ein kleines bißchen, ein klitzekleines beißerchen redselig und vielleicht auch albern gestimmt. das hat ihn hinaus in die stadt getrieben. er führt sozusagen seine DEPLAZIERTHEIT spazieren. oder heißt es nach neuerer rechtschreibung: deplaTZhiertheit spaTZieren?
da fällt dem geneigten chronisten ein (auf dem stuhl sitzend und doch aus dem steg-reif), daß er mal einen cartoon vor zig jahren vor sich hatte, das zeigte (bild 1) einen hundebesitzer, der zu seinem hund PLATZ! sagte, und (bild 2) schon (peng!) zerplatzt der folgsame in tausend hundefetzen.
vielleicht hatte unser herr von und zu scheußenbach aus scheußenbachhaußen eine nuance von diesem witz in seinem gefühl der deplat(z)iertheit mit sich getragen, mit welchem er in die stadt spaziert und an diesem studentencafé schon halb vorbeigegangen war, als er sich entschloß, auf der stelle kehrt zu machen und in eben jenes einzubiegen und schnurstracks an die theke zu wackeln und der studentenbedienung unumwunden beizubringen, daß er in die stadt gegangen war, ohne irgendeine genaue vorstellung zu haben, was er eigentlich in ihr zu tun gedächte. auf diese weise sei er in dieses café, das offensichtlich für junge unfertige menschen bestimmt sei, gekommen, er, der überhaupt nicht mehr junge, dafür aber umso fertigere mann frage sich nun, ob sie nicht irgendeine ecke für verirrte deplazierte hätten, wo er ein wenig rast halten könnte? sind Sie raucher? ja, gab der von scheußenbach zurück. dann können Sie sich draußen hinsetzen. wenn Sie wollen serviere ich Ihnen ein witzki handwarm. haben Sie einen GLENTHANATOS? nein, tut mir leid, aber wäre Ihnen mit einem GLENEROS gedient? so saß der herr von und zu bald auf einem thonet vor dem lokal und schaute leer und zufrieden in die stadtwirrnis hinaus, bis er endlich einen veritablen SPATZ im visier hatte, der da in einer pfütze stand und aber so was von blöd in die gegend glotzte. mein gott, dachte der herr von scheußenbach da, mein gott! |
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(hvs-60) eine welt aus sätzen
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(hvs-59) DER MENSCH STINKT — UND ALSO MUSS ER ZUM INDIVIDUUM PARFÜMIERET WERDEN
| einmal war der herr von und zu und freiherr scheußenbach aus dem nämlichen furt scheußenbachhaußen in dero zeit, wo alle welt gestunken und gelogen war, fabrikant gewest von duftstoffen und aromen und riechfläschen aller art. so wurde er von seinem produktionsmeister eines tages in loher aufregung heimgesucht (!) in seinem uffizio (wo er seinen kreativschlaf alle tag erledigte), weil sich die stinkbürger anscheinend anfingen zu weigern, seine teuren parfüme aufzutragen und wieder dabei waren nach ihrer eigenen widerwurznatur individualgerüche zu verbreiten. der freiherr war bei der ereilung dieser nachricht alsogleich außer sich. er schrie den meister an, wenn die jetzt wieder nach sich selber riechen — weiß er, was das heißt? — das heißt sie werden alsbald STINKEN!! | |
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