dhonau: mit heruntergezogenen socken


Montag, 20. September 2010


zur ohnmacht von sozialarbeit


unter dem aspekt von treat/retreat, nämlich dem gegensatz von freudvoller beteiligtheit und „impulsberuhigter“, beobachtungsdisponierter, schauender (=theoretischer), distanzgewinnender zurückgezogenheit (selbstformierung) könnten wir auch das gesellschaftspolitische feld der SOZIALARBEIT betrachten.
wenn wir eben dies feld der sozialarbeit ins visier nehmen, dann wird u. a. auffällig die internalisierung (selbstironiserung, etc.) von klischees ihres berufs (praxisschwäche, theorieschwafelei etc.) durch die sozialarbeiter höchstselbst. (das bedeutet eine fatale selbstschwächung).
wer sich einmal mit wachem blick im umfeld der entsprechenden fachhochschulen umtut, der wird festellen können, daß sich dort ein nicht unerheblicher anteil von „autoritästfeindlich“ bis „autoritätsängstlichen“, mit einem sehr verbesserungsfähigen selbstwertgefühl ausgestatteten kleinbürgern versammelt, welche den eindruck erwecken, sie würden das klientel selber verkörpern wollen, für das sie zuständig sind, und die obendrein inhalts- und meinungsübersteuert sind, gleichzeitig form- und strategieschwach – die ideale grundlage für jammerverhalten und autoritätsschwäche. gerade die fähigkeit, autorität in eigenen angelegenheiten zu entwickeln, ist aber die voraussetzung für politsch wirksames vorgehen.
es ist gerade in wettbewerbsorientierten gesellschaften von größter politischer brisanz, menschen in den verliererfeldern zu formieren und kollektives selbstbewußtsein organisieren zu helfen.
in den beschleunigungsfeldern der wettbewerbsgesellschaften wird geld verdient und, wie ihre protagonisten sagen würden: richtiges geld.
technikavancierte und insbesondere auch finanzwirtschaft, ebenso auch die global organisierten unterhaltungsindustrien sind machträger.
theorie, gesellschaftspolitik und –wissenschaft sollten ihre entschleunigungsorientierte arbeit nicht kommunizieren, als würden sie nur die mißstände und soziale ungerechtigkeit bewirtschaften, die die „andere seite“ hinterläßt. sie muß die werte des nichtfunktionalen lebens (das leben um des lebens willen) aus sich heraus selbstbewusst hervorbringen lernen. die sozialarbeit muß ihr bettlerimage loswerden. die ausbildung von sozialarbeitern muß protagonisten aussenden in unsere gesellschaft, die wie könige auftreten.

dem retreat entspräche ein rückzugsfeld, in dem sich menschen gegenseitig darin ausbilden, aus ihrer eigenen mitte heraus ein berufs- oder: (in alter terminologie) gildenbewußtsein zu entwickeln, das die voraussetzung für gesellschaftliches standing wäre. es muß gleichsam ein innungswissen auch zu den themen macht, autorität, einflußname aus dem eigenen feld erzeugen.


dhonau, 14:43h
=zeit war`s

sozialarbeit   569

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yes we can
ich habs irgendwie nie kommentiert. Klaro, so und nicht anders. Es gab da auch schon Zeiten mit einem ganz anderem Schlag von Sozialarbeitern - sie beschreiben für mich die Sauberer (siehe kürzlicher Blog von mir).

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habs nun schon öfter gelesen ...
und nie kommentiert. Ja, selbstverständlich, in der Theorie. Diese läßt allerdings das Charakterwesen Sozialarbeiter außen vor, das Mängelwesen des Selbstwertes. Und hier hängt der Haken an sich selbst. Der Brandstifter wird Feuerwehrmann, der Analphasengeschädigte Chirurg und der Sozialarbeiter eben Sozialarbeiter. Mit der personellen Besetzung wird es eben immer nur ein B-Movie mit C-Rating.

Kampf der Sozialarbeit.

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