dhonau: mit heruntergezogenen socken


Montag, 23. Oktober 2017


kein mensch war je in seinem INNEN ....


... und auch nicht wirklich außerhalb seiner selbst

der mensch ist ein grenzwesen
als grenz"situiertes" wesen (der philosoph helmut plessner spricht von der exzentrischen positionalität) intressiert sich der mensch für sein vorher und nachher, das ist seine sogenannte spirituelle seite; dazwischen geht es ums wohin, das umschreibt die frage nach dem sinn, könnte man sagen

ein mensch mit sozialer kompetenz, ein im besten sinn erwachsener mensch ist durchsetzungs-, behauptungs-, konflikt-, abgrenzungsfähig, verantwortungsbereit, konturiert. aber auch:

vertrags-, freundschafts-, beziehungs-, kompromiss-, bündnisfähig: grundierende voraussetzung dafür ist die fähigkeit zum perspektivewechsel (wir könnten diese fähigkeiten auch unter dem oberbegriff empathie abhandeln)

alles zusammen beschreibt ein integral aus den abgrenzungs- und austauschdisponierten eigenschaften, die den mensch als soziales wesen bestimmen lassen. diese doch so ausgesprochen gegensätzlich gezeichnete SOZIALE KOMPETENZ umschreibt dergestalt auch ihre komplexität. ein mensch, der solchen sehr anspruchsvollen anforderungen wenigstens einigermaßen entsprechen kann, würden wir auch REIF nennen können

unter diesen aspekten ist der nachstehende beitrag zu verstehen, der ein paar anthropologische gedanken zum thema beizubringen versucht
zwischen INNEN und AUSSEN: ein mensch ist ein MEDIUM, eine ZWISCHENsphäre, und das steht doch zu den begriffen von IDENTIÄT und INDIVIDUUM in einem starken gegensatz.

ein mensch hat sich, sofern er sich zur sprache bringt, selber zum gegenstand — und also DISTANZ zu sich selbst; insofern ist er nicht mit sich identisch, d. h. sein bezugspunkt (von selbstbetrachtung und -reflexion) muss sich außerhalb seiner selbst befinden, was ja streng genommen nicht möglich ist. die behauptung ist also grenzwertig. (vgl die grenzwertrechnung in der mathematik)

sich zum ausdruck zu bringen, heißt immer sich implizit auf ein INNEN zu beziehen. dieser TRANSFER braucht eine darstellende vermittlung (vgl sog. bildgebende verfahren in der atomphysik), braucht eine abbildung, und die leistet der mensch in sprachgestützten sozialen interaktionen; so gesehen ist er medium; und das bedeutet zugleich auch, in einen bearbeitungsmodus zu gelangen.

alles, was zum ausdruck kommt, braucht sozusagen einen DRUCKER. sinnesdaten werden verarbeitet und vermittels einer sprache zum ausdruck gebracht (als zetbe schrift- oder lautsprache).

sprache aber stellt sich nur her über etwas, was einer vereinbarung gleichkommt, und über regelmäßigen intersubjektiven gebrauch oder sozialen austausch (wörter = allgemeingültige bezeichnungen; implizite regeln, um information überhaupt hinreichend zuverlässig speichern zu können; zugriffstechnik, reaktivierung, aufrufung von daten, "auf den schirm" bringen zu können, in den verarbeitungsmodus zu bringen etc

also die frage: gibt es einen irgendwie verfügbaren raum zwischen innen und außen?

ein solcher raum käme dem gleich, was wir allgemein GRENZE nennen.

grenze ist ein raum der aufnahme und der abgabe. auch ein bestimmungsraum. um über eine art verlinkungssystem (neuronales netz) in ein irgendwie organisiertes (von organen) innen information/energie zu leiten/ zu übersetzen und zu verteilen
sobald wir GRENZE sagen, läuten die glocken — angesichts von koalitionsverhandlungen, die ausgerechnet unter den namen JAMAIKA stattfinden; auch angesichts aller anderen europäischen wahlen, die mehr oder weniger stark vom thema (grenz)sicherheit bestimmt sind.
nun, eine grenze muss nicht nur schutz gewähren, sondern das übergreifende thema ist, dass sie austausch organisiert. das zeigt sich überall, wo der begriff von zentraler bedeutung ist. ob es sich um zellbiologischen austausch oder um waren- und personenverkehr handelt. eine grenze vollzieht sich in der funktion solcher aufgaben.

identität vollzieht sich über abgrenzung und austausch.
die gegensätzlichkeit dieser aspekte beschreibt die komplexität der aufgabe. daraus leitet sich auch ab, dass identität niemals ein starrer begriff ist, sondern prozessen unterworfen ist. aus diesen sehr allgemeinen bemerkungen ergibt sich immerhin, dass auch eine politisch diskutable haltung immer beide pole des begriffs im bewusstsein haben muss


dhonau, 14:15h
=zeit war`s

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