dhonau: mit heruntergezogenen socken


Samstag, 7. Oktober 2017




als er in den auch schon ziemlich herumirrenden 70er jahren in HD auf dem bismarckplatz mal wieder saudumm herumstand, auch weil dort eine stadtverrückte figur agierte, um mit trillerpfeife im mund und entsprechender verkehrspolizeilicher körpersprache den straßenbahnen hinterherzupfeifen, da sah er (= ein altes ego) mehr oder weniger plötzlich am eingang des KAUFHOFES, der dort ebenfalls saudumm herumstand, turmhoch aufgeschichtet weiße schallplatten, die er sich umgehend(!) aus der nähe betrachtete. da gab es für ein paar mark die ganze klassische musik rauf und runter zu kaufen. bis dahin war das für ihn nur quälende schule gewesen, aber jetzt kaufte er sich im zustand beginnender geistiger auflösung (durch universitäre übergriffe auf seine schutzlose seele) bestimmt zwanzig solcher dinger. zuhause, in der studentenbude, fing er also an donizetti zetbe zu hören, etwa die lucia di lammermoor (die ihn schon allein wegen des namens ansprach) oder auch den don pasquale. besonders eine von sarasate komponierte phantasie auf carmen* hatte es ihm angetan. nicht dass ihm diese musik in die wiege gelegt war und also vertraut, nein das gegenteil war der fall. es war nicht so, dass sie ihm von da an gefallen hätte, das wäre das falsche wort, nein, er musste sich für sie entscheiden, er hatte sich für sie entschieden, weil sie GROSS war, wie sie damals, seine zwei freunde und er, sagten, wenn sie ihre kommilitonen erschrecken wollten. wenig später lernte er obendrein noch die filme von werner schroeter kennen, die sowas von abgefahren und maria callasisch waren, daß sie mit stegreifvorträgen ausgestattet die ganzen altstadtkneipen und ihre studenten damit überziehen konnten. die große geste der oper war zu unseren bevorzugten kampfinstrumenten geworden, und wenn wir eine ätherische studentin ausmachten, breiteten wir unsere ganze schrecklichkeit aus in großer geste – lasst uns hier schnell ein mäntelchen drüberwerfen ... und beten
*




dhonau, 19:38h
=zeit war`s

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was hat der laut mit dem buchstaben zu tun? wie entsteht aus dem geformten atem, dem ein-und-aus von luft, dem rhythmisiert gegenläufigen*, aber unaufhörlichen stoffwechsel mit der erdathmosphäre unser SPRECHEN?

wie eng ist hier, in diesen zusammenhängen, das leben verkoppelt in sprache und atem.
warum und wodurch kommt dieses urmenschliche ausdrucksverhalten des sprechens aus seinem existenziellsten aller stoffwechselarten mit seinem lebensraum, der alles umhüllenden einen luft?

schon die so formulierten fragen lassen eine welt aufscheinen, in der angst und mut noch eins sind, weil es uns, wie wir hier sprechen, so gar nicht gibt. denn wir sind so in einen unauflöslichen zusammenhang gebettet, der uns, als die wir hier uns im BEWUSSTSEIN haben, unendlich übersteigt. denn unser beginnendes leben im urschmerz der nabeldurchtrennung ist verbunden mit dem einsetzen des ersten luftschnappens, unseres atmens, das, wäre er von unserem bewusst geführten leben abhängig, andauernd ins stolpern käme. wir würden vor angst gar nicht leben können.

der sich selbst wahrnehmende atmende mensch erlebt sich in seinem atmen: wenn er etwa "außer atem" ist, vor erschöpfung nach luft japst oder im wohlgefühl vergnüglich brummt, der atmende, sich selbst wahrnehmend hörende mensch nimmt sein atmen, sein "vegetatives kommunizieren" mit dieser unserer athmosphärischen umwelt formend auf und kommt dergestalt aus der unspezifischen in die gerichtete kommunikation des LAUTENs, daher liegt es auf der hand, daß eine fundamentale beschäftigung mit diesem phänomen noch aussteht

der verschlusslaut: [gh] erzeugt in seiner atemtechnischen realisierung (das ist natürlich ein rein spekulativer gedanke) das GEGEN als das doppel-gh [=ghgh](en) die iteration des verschluss-[gh] ist das anhalten im verschließen als (ab)-grenzung, entgegensetzung, widerstehung (OBSTATIV würde ich es nennen – sozusagen als ur-modus allen sagens, aus welchem sich die modi von indikativ, konjunktiv, imperativ als ableitungen verstehen ließen)

*das gegen(läufige) in gegen ist im doppel-g schon lautlich "materialisiert" (der ausdruck ist insofern auch berechtigt, wie wir etwa auch vom lautkörper sprechen)

jede materialisierung, vergegenständlichung ist ergebnis einer wechselwirkung, die wir wahrnehmung nennen, zwischen einem aufnehmendem/speicherndem/erinnerndem medium und einem abgebendem/gegebenem/expressivem medium. in wahrheit haben wir es mit einem prozess zu tun, der in die eine wie auch in die andere, entgegengesetzte richtung darstellbar ist. die richtung wird allein bestimmt, in unserer sprachlichen realisierung, durch den "sprecher", das, was wir auch standpunkt in einer relativen (eben auf einen sprecher/beobachter/wahrnehmer bezogene) aussage nennen.

gegenstand heißt immer auch gegenstand einer aussage, das objektive ist das entgegenstehende, etwas, über das es kein umhin gibt, es thematisert sich gleichsam von selbst, — das alles ist in dem verschluss-laut, in dem quasi angehaltenen atem, in dem gegenstand, das einen sozusagen in atem hält, vorgezeichnet

etwas begegnen, heißt auch halten, innehalten, nicht einfach so weiter können im atmenden gleichschritt (atmen und schreiten), etc.



dhonau, 18:40h
=zeit war`s

  96

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