dhonau: mit heruntergezogenen socken


Freitag, 19. März 2010


SCHOOL DAYS
stanley clarke






dhonau, 21:54h
=zeit war`s

musik   195

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die schule
muß den
schüler packen ...


                  
papst benedikt der XVI. ist gegen ... äh ... sexuellen ... ih ... mißbrauch einschließlich ... uahh ... der entfesselten, von der idee der fortpflanzung abgekoppelten, in sich schon mißbräuchlichen form der sexualität wie etwa der gleichgeschlechtlichen liebe oder jener praktiken, die von haus nicht die vermehrung des menschengeschlechts im blick haben können. allesamt formen, die beispielsweise im klösterlichen zusammenleben begünstigt werden, – wenn wir davon ausgehen, daß NÄHE an sich schon begehrlichkeiten erzeugt, die zu kontrollieren in solch abgeschotteten räumen vermutlich noch schwerer fällt, als dies ohnehin schon der fall zu sein scheint.
die katholische kirche und ihre fast aussichtslos vertrackte stellung zur menschlichen sexualität kommt in diesen zusammenhängen zum ausdruck.
würde sie es schaffen, sich unter diesen gesichtspunkten zu erneuern, bliebe ihr immer noch genügend möglichkeiten, einen kritischen gegenpol darzustellen gegenüber dem modernen hedonismus des ALLES WAS SPASS MACHT IST GUT. jedenfalls ist ihre glaubwürdigkeit in ethischen fragen derart beschädigt, daß ihr da bald niemand mehr so recht zuhören will. dabei ist das thema mißbrauch beileibe keines, das auf die kirche oder ihre pädagogischen einrichtungen beschränkt bleibt. auch nicht unter statistischen gesichtspunkten. der mißbrauch in den familien, einem anderen hort von oftmals abgeschotteter nähe, ist vor allem auch wegen der vielzitierten dunkelziffer nicht von (um ein in diesem zusammenhang besonders schiefes sprachbild in die runde zu werfen) schlechten eltern.
letztlich landen wir dann auch beim notorisch unterbeleuchteten thema, daß die pole der sogenannten sozialen kompetenz, nämlich einfühlungsvermögen (anteilnahme) sowie die fähigkeit zur abgrenzung (selbstbehauptung), im allgemeinen nicht genug aufmerksamkeit finden. vereinfacht gesprochen handelt es sich um den kompetenten gebrauch von JA und NEIN. diese kompetenz hat ihren ursprung in dem, was das berühmte griechische diktum vom ERKENNE DICH SELBST auch bedeuten muß, nämlich die eigenen bedürfnisse zu kennen und formulieren zu können.
eine erziehung, die das nicht fördert, kann keinen selbstbewußten, zum NEIN (und beherzten JA) sagen fähigen menschen hervorbringen. das ist wohl auch die voraussetzung dafür, respekt entwickeln zu können für das NEIN seiner mitmenschen – und überhaupt interesse dafür, was andere wollen und fühlen und denken
                       




dhonau, 12:05h
=zeit war`s

missbrauch   278

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geld und lüge
(rechtzeitig zur vorweihnachtszeit 2010)



        
liebe gemeinde!

was machen wir, wenn die allgemeinste aller religionen, nämlich die geldwirtschaft, einen globalen schwächeanfall erleidet, bei dem alle mediziner und pharmazeutiker und naturheilkundler sich offenbaren müssen als das, was sie letztlich allesamt auch sind: betreiber einer industrie für hokuspokus, simsalabim, auch dein leben kann gerettet werden? etc.
geld ist doch schließlich als mittel immer auch ein placebo, nämlich ein versprechen auf eine wirksamkeit, von der wir doch alle insgeheim auch denken, daß es schlechterdings doch gar nicht die kraft haben könne und sich im bedarfsfall in brot und haus und und und ... verwandeln ließe. wenn dahinter sich nicht ein gott verbürgte, den wir eigentlich schon ausgesondert hatten, der sitzt irgendwo in einem abseits und kaut fingernägel, um verzweiflung zu simulieren, hallo, hilfe, ohne euch STERBLICHE bin ich aufgeschmissen, aber was ist jetzt? eben habt ihr noch an den mammon geglaubt, und jetzt? bin ich da wieder dran?
wir haben uns damit zu beschäftigen, was sich sog. selbst steuernde systeme, deren urbild das organische leben selber ist, auszeichnet. außer daß sie eben in sich ein steuersystem haben, ein sich selbst informierendes informationssystem, haben sie obendrein IMMER AUCH ein überschüssiges ausdrucksverhalten, überschußbedeutung sozusagen, das zur deutung einlädt und deutungsberufe zeitigt. dieser ständige überschuß an scheinbar sinnloser bedeutung (unbedeutung sozusagen) könnten wir auch eine irgendwie geregelte zurückführung des geregelten ins ungeregelt-chaotische nennen. sagen wir der einfachheit halber: KUNST

wo geldwirtschaft versagt, dort fängt (womöglich) lebenskunst an

wo übersicherte gesellschaften mit inflationär anwachsenden angst-krankheiten sich quasi selbst wieder eine ausgleichsdosis an chaos zuführen, wo kreditsysteme sich offenbaren als heilsversprechen, auch du wirst, wenn du nur glaubwürdig und gläubig bist, schon zu lebzeiten in den himmel kommen, eine art konsumentenparadies.
gehen Sie doch während der weihnachtszeit durch die einkaufsgalerien und -passagen, die ladenstädte und – wie es ja tatsächlich auch heißt – einkaufsparadiese, dort finden Sie illuminiert, wie sich ein moderner mensch den himmel auf erden vorstellt, dort finden Sie, daß die fiktion ein klebestoff dessen ist, was wir wirklichkeit nennen, und die globalste aller fiktionen ist eben das geld und – wie karl marx es gesehen hat – das sich selbstbewegende kapital, das wahre subjekt im kapitalismus.
aber gibt es ein system, das ohne diesen realen hokuspokus auskommt, wollen Sie einen arzt, der dauernd ehrlich ist und sagt, ich bin am ende meiner kunst, ich weiß auch nicht mehr weiter? wollen Sie das im ernst.
wir haben berufe, die davon leben, und das sind nicht nur die priester und therapeuten, die philosophen und die barmänner und -frauen, zu sagen ES GEHT WEITER, das ende ist kein ende, sondern ein anfang, setz dich erst mal hin, leg dich nieder, entspann dich, ich, der INHABER der guten nachricht sagt dir, es gibt noch genug zu trinken, ich erklär dir die welt solange bis sie sich wieder im kreis dreht und du etwas beschwipst, etwas beschwingt weitergehen kannst, natürlich wird es auch wieder hie und da einen kater geben, dann kommst einfach wieder, bis dahin werd ich mich von deiner schwermut schon wieder erholt haben. nach so einer charmanten dreistigkeit kommen alle ins lachen; vielleicht stellt sich ja zum schluß, oder besser nach dem ende, am ende des endes heraus, daß die lügen auch nicht unwahrer waren als die wahrheit ...
        




dhonau, 01:43h
=zeit war`s

geld   243

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