dhonau: mit heruntergezogenen socken


Samstag, 21. Oktober 2017


ich bin es, du bist es, wir sind es:
OKAY

okay, okayokay,

o-kay, aber kaum die aufmerksamkeit auf dieses okay-Phänomen gelenkt, will es mir nicht aus dem kopf, dies wort meist mit der nachdrücklichen bis leicht gedehnten betonung auf der zweiten silbe gesprochen; es ist der star in einer ungeschriebenen bestsellerliste, eingekauft zum nulltarif — ein überaus starker beleg für eine gesellschaft, die POSITIVITÄT als wert feiert (und dagegen zugleich von müll- und entsorgungsproblemen auf allen ebenen erdrückt zu werden droht). — aber nein, feiert,
stimmt nicht, positiv, das heißt, niemanden zu belästigen mit irgendwas ... äh ... und dieses POSITIVE THINKING ist ... äh ... irgendwie o-kay, so weit, so gut. o-kay. o-kay soll heißen: habe verstanden, klar, mach ich, klar, ist angekommen, ich stelle mich den anforderungen, ich höre. o-kay soll das gegenteil von vermeidung signalisieren, ich bin ganz auf empfang, ich bin, o-kay, im stand-by-modus, betriebsbereit ...
während aber doch die berichte über, hört!, psychokrankheiten genau das gegenteil signalisieren: burn-out, angststörungen, manische depressionen grassieren in der gesellschaft der wettbewerbsbereiten teilnehmer. das aber sind alles stand-by-störungen die sog. vermeidungsverhalten oder deaktivierung im gefolge haben. das ist sozusagen systemisch hergestellte NEGATIVITÄT bei menschen, die für ihre negativen affekte sozusagen ein nicht ausdrückliches, aber dafür umso wirksameres ausdrucksverbot haben. affekte, die eine überforderungskulisse konterkarierten, wenn sie denn AUCH gestalt gewinnen dürften. aber, nein. o-kay. scheiß drauf, sagt da unser MOTIVATIONSMINISTER der geheimsten aller schattenregierungen: herr freiherr von und zu scheußenbach. der freiherr geht oft im haus herum und singt vor sich hin: o-kay, o-kaiiiiiiaiiiaiiii. er ist ein richtiges o-kay-biest geworden

ps: natürlich hat dies o-kay auch einen überaus gesunden aspekt der möglichkeit nach, insofern diese allgemeinste art von zustimmung gewissermaßen auf-durchzug-gestellt-sein bedeuten kann.



dhonau, 01:26h
=zeit war`s

  180

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OK - ist bei mir positiv besetzt
Es bedeutet für mich: "Ich stimme mit dir überein!"
-
Im negativen Sinne wird dem OK-Sprecher die Beliebigkeit vorgeworfen - die Gleichgültigkeit - die Wurstigkeit!
-
In Englisch gibt es noch einen stärkern Ausdruck als das OK - das heisst - Up to you! Wie es dir beliebt!
-
Ein Beispiel:
Ein Single-Mann verbringt einige Wochen Urlaub in Pattaya. Er liegt in einem Liegestuhl am Stand und lässt sich von einer alten fetten Masseuse massieren. Die Frau sieht wie ein hundertfünfzig-jähriger Drachen aus - sie hat einen grimmigen Blick und vom Phänotyp einen Malayischen Einschlag. Die Frau möchte sich dem Manne als Freundin für die Zeit seines Urlaubes anbieten. Sie verspricht ihm das bestmögliche Service - I will take care you! I promise you (everything).

Angenommen der Mann steigt auf ihr Lockangebot ein und zählt auf, was er gerne von ihr haben möchte:
* Du machst für mich den guide! - Up to you!
* Du wäschst mir die Wäsche! - Up to you!
* Du kochst mir 3 mal am Tag ein delikates Thai Essen! - Up to you!
* Du hast mit mir 3 mal am Tag Sex - Up to you!

So ungefähr läuft das - Up to you ;)

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@Es bedeutet für mich: "Ich stimme mit dir überein!"

glaube ich nicht. wie alle sprachlichen ausdrücke, wendungen etc sind sinn und bedeutung kontextabhängig. alltagssprachlich hat okay zumeist sicher eine andere bedeutung als die von Ihnen behauptete. Ihr kommentar ist, mit verlaub, ein wenig apropos gesprochen oder eine stichwortrede

dennoch: vielen dankeschön

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Gerade dieses o-kay(lang gezogenes i..)
bedeutet für mich, ich habe Dich wohl verstanden, stimme jedoch nicht mit Dir überein.
„Wenn Du meinst…“, dahinter breitet sich ein kleines, süffisantes Lächeln bei Ihr aus.
Aber das nur am Rande.
Vielmehr hat mich Ihr Satz: “der wettbewerb ums überleben aber wird nie und nimmer auszuschalten sein“, beeindruckt.
Sehr denkwürdig, der ganze Beitrag.
Vielen Dank für diesen Anstoß. Denn manchmal dehnt sich die Depression, in der selbst geschaffenen Comfortzone, wie ein dunkler Ölteppich auf stillem Wasser aus.
Wie gut tut da ein Schubs von außen.

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ja, ...
vielen dank, fühle mich sehr verstanden, es gäbe noch einiges zusagen auch angesichts von #metoo usw. ; da geht es ja wohl auch um, könnte man sagen, nähe-defekte, die sich womöglich über generationen hinweg durchreichen. dennoch bleibt das thema begehren, macht und sexualität, sagen wir mal vorsichtig, überkomplex

:)

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überkomplex, ja...
natürlich liegt in Ihrem Beitrag ein unausgesprochener Subtext, der sich in unseren Köpfen weiter und weiter entwickelt, bis wir wieder am Anfang sind.
#metoo, ein gewaltig monströses Thema. Als Siegmund Freud feststellte, das jede Frau, der er die Diagnose Hysterie verschrieb, ein Opfer sexueller Gewalt war, ließ er diese These wieder fallen. Es wären zu viele Opfer gewesen. (Siehe Verführungstheorie Freud).
Dieser Nähe-Defekt, wie Sie diese Übertragung so treffend beschreiben, ist mir bekannt und so sehr ich mich bemühe, mein "Säckchen", das ich trage durch Erkennen und Handlungen aus dem Erkennen heraus zu gestalten, bin ich immer wieder darüber erstaunt, wie fest mich mein System im Griff hat und wie bei einem Schachspiel, mir um Züge voraus ist. Ein Spiel, welches ich, ich möchte nicht unbescheiden wirken, par excellence beherrsche.
Erkenne ich meine Grenzen, kann ich in meiner Empfindung wahrhaftig bleiben. Jaa…das ist ein netter Satz. Gut, dann einen Partner zu haben, der bei der Suche des Mittelmaßes um diese weiß, oder selbst an einem Nähe-Defekt leidet.
Bei meinen Recherchen bin ich unter anderem auf Gerald Hüther gestoßen...kann gut sein, dass mich "Nähe-Defekt" in bezug auf gewaltsame Grenzüberschreitung weiter beschäftigen wird.

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